Zertifikate-Caps als Gradmesser UBS sieht wachsende Risikoscheu
06.08.2010, 12:30 UhrIm deutschen Zertifikatemarkt lässt die Bereitschaft zum Risiko offenbar nach. Die Experten der UBS erkennen in den Auswahlentscheidungen ihrer deutscher Kunden einen deutlichen Stimmungswechsel.

Zürich, Bahnhofstraße Nr. 45: Am Hauptsitz der Schweizer Großbank UBS können erfahrene Bankiers die Stimmung ihrer Kunden sogar am Gang ablesen.
(Foto: UBS)
Die Risikobereitschaft der deutschen Anleger hat einer Analyse zufolge zuletzt deutlich abgenommen. Das zeigt der am Freitag veröffentlichte Investor-Sentiment-Index der UBS. Dieser vergleicht den Stand des Dax mit der Höhe der Sicherheitspuffer (Caps), die Anleger beim Kauf von UBS-Discountzertifikaten auf den deutschen Leitindex gewählt haben. Der UBS-Index bezieht sich damit zwar nur auf einen eng umgrenzten Marktausschnitt, kann aber immerhin einen Anhaltspunkt zur Einschätzung der Gesamtlage liefern.
Im Juli lag der durchschnittliche Cap dieser Produkte 6,35 Prozent unter dem jeweiligen Dax-Stand. Im Juni hatte der Risikopuffer im Schnitt 0,18 Prozentpunkte über dem Index gelegen. "Je höher der Markt steigt, desto größer wird tendenziell die Furcht vor einem Rückschlag", sagte Marcel Langer aus dem Frankfurter Derivateteam der UBS. Das gelte vor allem für Anleger in Discountern, die generell vorsichtig seien.
Im Juli hat die Risikobereitschaft außergewöhnlich stark geschwankt. Am Monatsanfang lag der Cap durchschnittlich 8,23 Prozent unter dem Dax und zur Monatsmitte 5,61 Prozent darüber. Am Monatsende wählten die Investoren im Schnitt 18,13 prozentige Risikopuffer unterhalb des Indexstandes. Der tägliche Durchschnittscap schwankte zwischen 3000 und 8000 Indexpunkten deutlich stärker als in den Vormonaten. "Die deutlich größere Schwankungsbreite als im vorangegangenen Monat zeigt, dass die Unsicherheit der Anleger im Bezug auf den zukünftigen Trend des Dax zunimmt", sagte Langer.
Quelle: ntv.de, mmo/rts