Importe

Cisco und der Arbeitsmarkt USA im Minus erwartet

Der Markt sendet "gemischte Signale" aus: Die Cisco-Aktie verliert rund acht Prozent.

Der Markt sendet "gemischte Signale" aus: Die Cisco-Aktie verliert rund acht Prozent.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die US-amerikanischen Aktienindizes werden am Donnerstag voraussichtlich erneut im negativen Terrain eröffnen. Konjunktursorgen und Angst vor einem Rückfall in die Rezession drücken Marktteilnehmern zufolge auf die Kurse. Als negativ werten Börsianer auch die jüngsten Konjunkturdaten: So stieg in den USA die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche erneut überraschend an. Die Einfuhrpreise in den USA legten im Juli weniger stark zu als erwartet.

Der Future auf den Dow-Jones -Index weitete nach den Arbeitsmarktdaten seine Verluste aus und notierte gegen 14.45 Uhr mit 0,86 Prozent im Minus. Am Mittwoch hatte der US-Leitindex den Handel mit einem kräftigen Kursabschlag von 2,49 Prozent auf 10.378,83 Punkte beendet. Damit rutschte der Dow sogar unter seinen Stand zum Ende des vergangenen Jahres. Der Future auf den Nasdaq 100 büßte 1,22 Prozent ein. Am Tag zuvor war der Auswahlindex für Technologiewerte mit einem Minus von 2,84 Prozent auf 1.845,38 Punkte ebenfalls sehr schwach aus dem Handel gegangen.

Der weltgrößte Netzwerkausrüster Cisco legte bereits am Vorabend nach US-Börsenschuss Zahlen vor und verzeichnete im jüngsten Quartal kräftige Zuwächse bei Gewinn und Umsatz. Beim Blick in die Zukunft gaben sich die Kalifornier aber skeptisch und die formulierten Umsatzziele verfehlten die Erwartungen an der Wall Street. Der Markt sende "gemischte Signale" aus, sagte Konzernchef John Chambers. Börsianer befürchten nun, dass die Erholung bei den Investitionen im Technologie-Sektor wieder abgewürgt werden könnte. Die Cisco-Aktie verlor bereits am Vorabend nachbörslich 7,9 Prozent. Im vorbörslichen Donnerstagshandel rutschte sie noch weiter ab und notierte zuletzt mit über acht Prozent im Minus.

Ebay sprangen vorbörslich dagegen um 1,46 Prozent nach oben. Die Citigroup hatte die Papiere des Online-Auktionshauses von "Hold" auf "Buy" hochgestuft.

General Motors (GM) steuert auf seine Rückkehr an die Börse zu. Schon am Freitag könnte der US-Autokonzern die Details bekanntgeben, hieß es aus dem Umfeld des Unternehmens. Beobachter interessiert vor allem, wie viele Aktien im ersten Schritt unters Volk gebracht werden - wie viel Einfluss also der Staat als Hauptaktionär aufgeben und wie viel Eigenständigkeit General Motors zurückgewinnen wird. Derweil läuft es bei GM wieder besser. Nachdem der Konzern erst zu Jahresbeginn in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt war, erwirtschaftete GM im zweiten Quartal bereits einen Milliardengewinn. "Ich bin sehr zufrieden mit unseren Fortschritten", sagte Finanzchef Chris Liddell.

US-Arbeitsmarktdaten im Detail

Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen der US-Arbeitslosenversicherung ist in der Woche zum 7. August überraschend gestiegen, wenn auch nur minimal. Wie das US-Arbeitsministerium eine Stunde vor dem New Yorker Handelsstart mitteilte, wurde auf saisonbereinigter Basis ein Anstieg um 2.000 auf 484.000 verzeichnet. Das ist der höchste Stand seit sechs Monaten. Im Vorfeld befragte Volkswirte hatten hingegen einen Rückgang um 14.000 vorhergesagt.

Einige Beobachter waren der Ansicht, dass die Zahlen jedoch durch Probleme beim Saisonbereinigungsverfahren im Zusammenhang mit Werksschließungen bei den Autoherstellern verzerrt wurden. Für die Vorwoche wurde die Zahl der Erstanträge leicht nach oben revidiert, auf 482.000 von zuvor 479.000.

Den Wert für den gleitenden Vierwochendurchschnitt gab das Ministerium mit 473.500 an. Für die Vorwoche wurde ein revidierter Wert von 459.250 (vorläufig: 458.500) ausgewiesen. In der Woche zum 31. Juli erhielten den weiteren Angaben zufolge 4,452 Millionen Personen Arbeitslosenunterstützung. Dies war eine Abnahme gegenüber der Vorwoche um 118.000.

Kleiner Importpreis-Impuls

Der gebremste Preisanstieg der US-Importpreise rief im Handel negative Reaktionen hervor. "Alles, was derzeit mit geringeren Preisanstiegen vorgelegt wird, untermauert das Deflationsszenario", sagte ein Händler. Aus solchen Daten würde auf fallende Preissetzungsmacht und schlechte Nachfrage geschlossen, hieß es.

"In einem normalen Markt würde man gar nicht auf diese Konjunkturdaten achten, aber im Moment ist man auf der Such nach belastendem News Flow", so ein anderer Händler. Die US-Importpreise legten im Juli nur um 0,2 Prozent zu, erwartet worden war ein Anstieg um 0,4 Prozent.

Quelle: ntv.de, DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen