Importe

Wenig Konjunktur, viel Fantasie Wall Street im Aufwind

Der positive Trend vom Wochenauftakt dürfte an der New Yorker Börse auch am Dienstag anhalten. Marktteilnehmer gehen von einem positiven Handelsstart aus. Das alles bestimmende Thema ist die milliardenschwere Übernahme von Skype durch Microsoft.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Das mögliche zweite Hilfspaket für die Griechen und derunerwartet hohe Handelsbilanzüberschuss der Chinesen dürften am Dienstag auch den Risikoappetit der Anleger an der Wall Street steigen lassen. Bereits an den europäischen Börsen sorgte diese Kombination für kräftige Kursgewinne. Bis 14.41 Uhr MESZ stieg der Future auf den S&P-500-Index um 0,5 Prozent, der Future auf den Nasdaq-100-Index legte um 0,6 Prozent zu.

Griechenland könnte einem hochrangigen Regierungsvertreter zufolge schon im kommenden Monat ein neues Hilfspaket mit einem Volumen von knapp 60 Mrd EUR abschließen. Diese Mittel würden den Finanzbedarf des Landes bis in das Jahr 2013 decken. Bereits beim regulären Treffen der EU-Finanzminister am Montag und Dienstag kommender Woche werde über eine Verlängerung der bestehenden Darlehen oder neue Kredite gesprochen.

Chinas Wirtschaft stark

China hat im April einen überraschend hohen Außenhandelsüberschuss erzielt. Dabei schnellte der Positivsaldo auf 11,4 Mrd. Dollar in die Höhe, nachdem im März ein kleines Plus von 139 Mio. Dollar verbucht worden war. Ökonomen hatten nur einen Überschuss von 1,0 Mrd. Dollar erwartet. Die Exporte stiegen binnen Jahresfrist um 29,9 Prozent, die Importe kletterten um 21,8 Prozent.

"Die 'Sell-in-May-and go-away-Fraktion' ist uns mittlerweile zu groß geworden und somit gehen wir bis auf weiteres von einer Fortsetzung der Aufwärtsbewegung am Aktienmarkt aus", sagte ein Händler. Aus charttechnischer Perspektive habe der S&P-500-Index von Februar bis April eine umgekehrte Kopf-Schulter-Formation ausgebildet und dann die Nackenlinie bilderbuchmäßig durchbrochen. "Jetzt haben wir diese Nackenlinie als Unterstützung von oben getestet und der Markt wird erneut einen Anlauf in Richtung der Jahreshochs versuchen."

Konjunkturdaten aus "zweiter Reihe"

Die Agenda der US-Konjunkturdaten ist nicht nur dünn bestückt, sondern die avisierten makroökonomischen Kennziffern stammen noch dazu aus der bestenfalls zweiten Reihe. Auf dem Programm stehen unter anderem die Lagerbestände im Großhandel im März. Volkswirte rechnen mit einem Anstieg von 1,0 Prozent gegenüber Februar. Die bereits vor der Eröffnungsglocke vorgelegten Importpreise für April sind ohne Wirkung auf die Stände der Futures geblieben. Binnen Monatsfrist stiegen sie um 2,2 Prozent, Volkswirte erwarteten lediglich ein Plus von 1,7 Prozent.

Skype rocken

Hauptgesprächsthema im vorbörslichen Geschäft ist die Übernahme von Skype durch Microsoft. Die Redmonder zahlen 8,5 Mrd. Dollar für den Anbieter einer Voice-over-IP-Software. Für die Microsoft-Aktien geht es zunächst einmal um 1,6 Prozent nach unten. Ebay steigen hingegen um 4,1 Prozent. Das Internetauktionshaus war lange Zeit Besitzer von Skype, 2009 verkaufte das Unternehmen jedoch 70 Prozent an eine Gruppe von Investoren um Silver Lake Partners.

Dean Foods legen um 7,9 Prozent zu. Der Gewinn des Herstellers von Milchprodukten ist im ersten Quartal weniger stark als befürchtet gesunken. Darüber hinaus loben Beobachter den zuversichtlichen Ausblick.

Vorgaben positiv

Der Dow-Jones-Index hatte zum Wochenauftakt 0,4 Prozent fester geschlossen, der S&P500 war 0,5 Prozent vorgerückt. Der Nasdaq-Composite hatte 0,6 Prozent gewonnen. Die Erholung an den Rohstoffmärkten hatte die Anleger wieder zuversichtlicher gestimmt.

In Asien hatten die Investoren am Dienstag ebenfalls bei Aktien zugegriffen: Der Nikkei-Index in Tokio hatte 0,4 Prozent fester geschlossen, der Shanghai-Composite in China 0,6 Prozent.

Quelle: ntv.de, DJ

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