"Schlimmster Freund" iPhone ist wie Paris Hilton
09.12.2008, 15:22 UhrEs ist bedienfreundlich, schön und wer eins in die Hände kriegt, will es am liebsten behalten: das iPhone. Dennoch raten die Marktbeobachter des dänischen Unternehmens "Strand Consult" Netzbetreibern davon ab, sich an Apple zu binden, nur um Kunden mit dem smartesten aller Smartphones zu ködern. Denn im iPhone hat "Strand Consult" den "schlimmste Freund des Netzbetreibers" ausgemacht.
Das iPhone beschere dem Netzbetreiber zwar eine Menge Aufmerksamkeit, aber nur wenig neue Kunden. Apple selbst habe sich einen Marktanteil von einem Prozent als Ziel gesetzt, ist also ein Nischen- und kein Massenprodukt. Für höchstens fünf Prozent aller Kunden sei das iPhone interessant. Und während Anbieter einen enormen Management-Aufwand treiben müssten, um diese Minderheit zu befriedigen, würde das Brot- und Buttergeschäft mit den restlichen 95 Prozent der Kunden vernachlässigt.
Teure Flatrates
Auch das Argument, die iPhone-Kunden wären besonders gut fürs Geschäft, weil sie große Datenmengen herunterladen, halten die Marktforscher für verfehlt. Schließlich würden iPhone-Tarife meist über Flatrates verkauft. Das gleiche einem Restaurant, das ein "All you can eat"-Buffet für 10 Euro anbietet und dann stolz darauf sei, dass seine Kunden am meisten essen würden. Zusätzliche Gewinne sind auf diese Weise nicht zu erzielen. Zudem würden iPhone-Nutzer oft nicht die optimierten XHTML-Seiten nutzen, sondern ganz normale Websites aufrufen, also mehr Bandbreite verbrauchen als andere Kunden.
Ein weiterer Kritikpunkt sind die restriktiven Verträge zwischen Apple und den Netzanbietern. Während letztere Apple ihren Download-Gewinnen beteiligen müssten, sähen sie für Downloads aus dem Apple-Store oder von iTunes keinen Cent.
Das knackige Fazit von "Strand Consult": Das iPhone sei wie Paris Hilton. Äußerlich schön, aber ziemlich teuer im Unterhalt. Wer sein Markenimage auf diese Weise aufpolieren will, zahlt also einen hohen Preis.
Quelle: ntv.de