Unterhaltung

Als "Jagdtrophäe" Argento räumt Sex mit Teenager Bennett ein

Argento im Interview mit "Non è l'Arena".

Argento im Interview mit "Non è l'Arena".

(Foto: imago/Italy Photo Press)

Sie ist ein prominentes Mitglied der #MeToo-Bewegung und wird selbst des Missbrauchs bezichtigt. Nun räumt Asia Argento ein, tatsächlich Sex mit Schauspielkollege Jimmy Bennett gehabt zu haben. Ein Opfer sieht sie in ihm aber nicht.

Die italienische Schauspielerin Asia Argento hat einen sexuellen Kontakt zum damals minderjährigen US-Darsteller und Musiker Jimmy Bennett eingeräumt. Im italienischen Fernsehen bestritt die 43-Jährige aber, dass die Initiative von ihr ausgegangen sei. Vielmehr habe sich der damals 17-jährige Bennett förmlich über sie hergemacht. Für ihn sei sie eine "Jagdtrophäe" gewesen.

Argento und Bennett am Set von "The Heart Is Deceitful Above All Things" im Jahr 2004.

Argento und Bennett am Set von "The Heart Is Deceitful Above All Things" im Jahr 2004.

(Foto: imago/ZUMA Press)

Argento gehört zu den bekanntesten Stimmen der #MeToo-Bewegung, die sich gegen sexuelle Belästigung und Missbrauch in der Unterhaltungsindustrie und darüber hinaus einsetzt. Die "New York Times" berichtete Ende August, Argento habe Bennett 2013 in einem kalifornischen Hotel missbraucht, als er 17 und sie 37 Jahre alt war. Sexuelle Handlungen mit Unter-18-Jährigen sind in dem US-Bundesstaat strafbar. Nach dem Vorfall habe sich Argento mit Bennett außergerichtlich auf die Zahlung von umgerechnet 330.000 Euro geeinigt, um die Missbrauchsvorwürfe auszuräumen. Argento bestätigte der Zeitung zwar, dass Geld an Bennett floss, bestritt aber zugleich jegliche sexuelle Beziehung zu dem 20 Jahre jüngeren Schauspieler und sprach von "Verfolgung".

"Auch Asia hat ihre Macht missbraucht"

In der Sonntagssendung "Non è l'Arena" räumte sie nun ein, der "New York Times" in einer ersten Reaktion auf den Bericht nichts von dem Geschlechtsverkehr mit Bennett erzählt zu haben, um "keine schlüpfrigen Details ausbreiten" zu müssen. Tatsächlich habe sie damals einem Treffen mit Bennett zugestimmt, um ihm bei den Vorbereitungen für ein Vorsprechen zu helfen.

"Er hat angefangen, mich zu küssen und zu berühren, aber nicht wie eine Mutter und ihr Kind, wie ich es sah, sondern wie ein Junge mit entfesselten Hormonen." Sie sei "erstarrt". "Er ist buchstäblich auf mich gesprungen", schilderte Argento die Szene weiter. "Er war auf mir, er ist gekommen. Ich habe nichts gefühlt, ich habe nicht reagiert, weil das alles für mich undenkbar war." Bennett habe ihr gesagt, dass das für ihn "seit dem Alter von zwölf Jahren eine Wunschvorstellung war". In den folgenden Monaten habe ihr Bennett über die Plattform Snapchat intime Videos von sich geschickt.

Im italienischen Fernsehen sagte Bennett kürzlich, Argento habe ihn zunächst lange geküsst. Dann "legte sie ihre Hände auf mich, warf mich aufs Bett und zog meine Hose aus".

Bennett hatte 2004 in dem Film "The Heart Is Deceitful Above All Things" Argentos Sohn gespielt. Vor einer Woche bekräftigte er, ebenfalls bei "Non è l'Arena", seine Vorwürfe gegen Argento. Auf die Frage des Moderators, ob er bei seiner Version bleibe, wonach sie ihn sexuell missbraucht habe, sagte der mittlerweile 22-Jährige: "Ja, das stimmt." Später fügte er hinzu: "Eine Frau kann schön und attraktiv sein und trotzdem einen Mann missbrauchen." Die Schauspielerin gleiche US-Filmproduzent Harvey Weinstein, dem sie und andere Frauen sexuelle Gewalt vorgeworfen hatten. "Auch Asia hat ihre Macht missbraucht", sagte Bennett dem Sender.

Zahlungen nach Bourdains Tod eingestellt

Seinen TV-Auftritt sah sich auch Argento an - mit gemischten Gefühlen, wie sie nun erzählte. Er habe sie "ein bisschen wütend gemacht, aber vor allem fühle ich Mitleid mit ihm". Bennett sei "ein Kind, dem es nicht gelungen ist, seine Karriere voranzutreiben, und deshalb (ist er) eine verlorene Seele". Nicht genug, dass Bennett sie erpresst und ursprünglich 3,5 Millionen Dollar gefordert habe, fuhr Argento fort. Das Schlimmste für sie sei gewesen, dass ihr plötzlich der Ruf anhing, pädophil zu sein. "Das ist ein Stigma, das ich niemandem wünsche."

Infolge der Schlagzeilen über ihr Verhältnis zu Bennett war Argento aus der Jury einer Casting-Show geflogen. Außerdem entfernte der Sender CNN drei Folgen einer Fernseh-Serie aus seinem Streamingdienst-Angebot, bei denen Argento mitgewirkt hatte.

Im La-7-Interview sagte die Italienerin, ihr damaliger Partner Bourdain habe der Zahlung an Bennett zugestimmt, nachdem dieser mit juristischen Schritten gedroht hatte. Ziel sei gewesen, Argentos ehemaligem Set-Kollegen zu helfen, weil dieser "schwere finanzielle Probleme" gehabt habe. Nach Bourdains Suizid im Juni habe sie die in Raten vorgenommenen und von ihr als falsch empfundenen Zahlungen an Bennett dann eingestellt. All das sei noch vor dem Bericht der "New York Times" geschehen, der die ganze Affäre publik machte.

Quelle: ntv.de, lou/dpa/AFP

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