Unterhaltung

Akademie macht Corona-Ausnahme Auch Streamingfilme sind im Oscar-Rennen

Die Oscar-Akademie hofft auf eine Verleihungszeremonie im kommenden Jahr.

Die Oscar-Akademie hofft auf eine Verleihungszeremonie im kommenden Jahr.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die Corona-Pandemie sorgt für eine unerwartete Öffnung der Oscar-Regeln. Die US-Filmakademie weicht von ihrem eisernen Grundsatz ab, dass ein Film sieben Tage lang im Kino gelaufen sein muss.

Bei der Oscar-Verleihung im nächsten Jahr können auch Filme ausgezeichnet werden, die nicht im Kino gelaufen sind. Die US-Filmakademie beschloss, dass ausnahmsweise auch Produktionen in Frage kommen, die wegen der Corona-Pandemie bei Streaming-Diensten gezeigt wurden. "Die Akademie ist der festen Überzeugung, dass es keinen besseren Weg gibt, die Magie von Filmen zu erleben, als sie in einem Kino zu sehen", heißt es in einer Erklärung von Akademiepräsident David Rubin und CEO Dawn Hudson. Die historische Covid-19-Pandemie erfordere jedoch diese vorübergehende Ausnahme von den Regeln.

Eigentlich gehört zu den Voraussetzungen für eine Oscar-Nominierung, dass ein Film mindestens sieben Tage lang dreimal täglich in einem Kino im Bezirk Los Angeles gelaufen sein muss. Doch auch dort sind die Kinos geschlossen, wie überall weltweit.

In der Vergangenheit waren Netflix-Filme wie "The Irishman" und "Marriage Story" für Oscars nominiert, aber nur weil sie in ausgewählten Städten auch kurze Zeit im Kino liefen. Ein möglicher Kandidat für eine Ausnahmenominierung könnte der "New York Post" zufolge der Animationsfilm "Trolls World Tour" sein, der auf Amazon und iTunes veröffentlicht wurde und in drei Wochen mehr als 100 Millionen US-Dollar Gewinn einfuhr. Die Universal-Mutter NBC Universal kündigte bereits an, sie wolle künftig Produktionen gleichzeitig in den Kinos und auf Streamingdiensten starten.

Ausfall abgewendet?

Die Oscar-Akademie war schon in den letzten Jahren zunehmend unter Druck geraten, auch Produktionen der Streamingdienste zu berücksichtigen. Das lag auch daran, dass die gängige Praxis immer weiter aufgeweicht wurde, dass Filme zunächst im Kino laufen und erst Monate später auf DVD oder in Streamingdiensten zu haben sind.

Die Ausnahme soll trotzdem nach Angaben der Akademie zunächst nur in diesem Jahr gelten. Die Verleihung der Oscars findet im Februar 2021 statt. Ohne die Änderung hätte sie vermutlich ausfallen müssen, weil wegen der Pandemie die meisten Filmproduktionen ruhen.

Quelle: ntv.de, sba

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