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"500 - Die Quiz-Arena" Bei Jauch wird jetzt um 2,5 Millionen geraten

In der "Wer wird Millionär?"-Sommerpause führt Günther Jauch durch "500 - Die Quiz-Arena".

In der "Wer wird Millionär?"-Sommerpause führt Günther Jauch durch "500 - Die Quiz-Arena".

(Foto: RTL / Frank W. Hempel)

In der "Wer wird Millionär?"-Sommerpause legt Günther Jauch eine Schippe drauf. Bei "500 - Die Quiz-Arena" winken 2,5 Millionen Euro. Davor stehen 500 Fragen - die sind aber fast ein Klacks angesichts ziemlich komplizierter Spielregeln. Wir klären auf.

Wer als mit Fußball sozialisierter Mensch das erste Mal American Football guckt, versteht meist nur Bahnhof. Ähnlich ging es vielen Fans von "Wer wird Millionär?" am Montagabend beim Auftakt von Günther Jauchs neuer RTL-Show "500 - Die Quiz-Arena". Liste? Duell? Temporunde? Warum ist da jetzt ein X? Und warum freuen sich alle plötzlich so bei Frage 48? Angesichts des Regelwerks bei "500" ist der Unterschied zwischen Publikums- und Zusatzjoker ein Klacks. Dafür gibt es aber auch galaktische 2,5 Millionen Euro zu gewinnen. Wer sich die Sommerpause von "Wer wird Millionär?" mit Jauchs fünfteiligem Quizformat verkürzen möchte und noch nicht ganz den Durchblick hat - nicht verzagen.

"Eine Sendung ohne Netz und doppelten Boden", hatte Jauch vor der Premiere angekündigt. So ganz stimmt das offenbar nicht, was so manchen Zuschauer vor dem Fernseher verwirrt hat. Aber mal der Reihe nach. Der Kandidat bekommt bis zu 500 Fragen gestellt. Es gibt keine vorgegebenen Möglichkeiten, die richtige Antwort muss innerhalb von fünf Sekunden gegeben werden, dafür dürfen auch falsche Antworten darunter sein. Für jede richtige Antwort gibt es 1000 Euro, nach 500 Fragen kommen noch mal zwei Millionen drauf, macht also maximal 2,5 Millionen Euro. Wer dreimal in Folge falsch antwortet, ist raus, eine korrekte Antwort tilgt alle durch ein rotes X symbolisierten Fehlgriffe. 

Dampfkartoffeln und berühmte Katzen

Kandidat Akis Konstantinidis

Kandidat Akis Konstantinidis

(Foto: RTL / Frank W. Hempel)

Für den allerersten Kandidaten Akis Konstantinidis standen schon nach 20 Minuten drei rote X auf dem Bildschirm. Der Justizvollzugsbeamter aus Lambsheim in Rheinland-Pfalz musste nach 15 Fragen mit null Euro gehen. Nachfolgerin Brigitte Karger, Backkartoffel-Verkäuferin aus Dortmund, kam zwar bis zur 30. Frage, doch auch sie verließ die Arena nach etwa einer Stunde Sendezeit mit leeren Händen. Dauerstudent und Listenschreiber Michael Marji, der auch schon eine Aufstellung der berühmtesten Katzen für seine Sammlung niedergeschrieben hat, schien hingegen voll in seinem Element zu sein und durfte bei Frage 48 unter dem Jubel der Zuschauer triumphierend die Arme hochreißen.

So ganz ohne Sicherheitsnetz kommt nämlich auch Jauchs neue Show nicht aus. Die 500 Fragen sind auf zehn Spielrunden verteilt. Das am Ende jeder Runde erspielte Geld ist dem Kandidaten sicher. Bei Marji also war klar, dass er vor dem Erreichen der nächsten Runde keine drei falschen Antworten mehr werde geben können und er daher die bis dato erspielten 40.000 Euro sicher hat. Nebenbei angemerkt: Bei "Wer wird Millionär?" gibt es bei Frage zwölf bereits 64.000 Euro.

500 Fragen klingt nach einer rasanten Angelegenheit. Das Showformat aus den USA wird allerdings durch diverse Faktoren ausgebremst. So wählt der Kandidat bei jeder Frage erst mal unter zehn Wissenskategorien, ähnlich wie beim Klassiker "Jeopardy". Auch häufige Sondereinlagen wie das Duell zwischen dem Kandidaten und seinem Herausforderer, der beim Ausscheiden des Vorgängers nachrückt, hemmen den Spielfluss. Zudem sind die Fragen überwiegend lang und oft unnötig kompliziert formuliert. "Welche Comicverfilmung mit Ryan Reynolds wurde 2016 mit dem MTV Movie Award für die beste Kampfszene ausgezeichnet?" - das geht doch wohl knackiger.

Kandidat Michael Marji

Kandidat Michael Marji

(Foto: RTL / Frank W. Hempel)

Bei der Temporunde hingegen kommt Fahrt auf: Hier muss der Kandidat zehn Fragen schnell hintereinander beantworten, jede Antwort hat zu stimmen. In einer Arena muss ein Schiedsrichter her, dachten sich jedenfalls die Verantwortlichen, die die Kandidaten auch als "Wissens-Gladiatoren" rühmen. Der ehemalige "Wer wird Millionär?"-Sieger Ralf Schnoor war in der Auftaktsendung hingegen leider vor allem mit dem Erklären der Spielregeln beschäftigt.

Schmatz, schmatz

Marji, der nach eigenem Bekunden sein Studium schleifen lässt, um sich noch Allgemeinwissen anzueignen (als Lehrer hat man dazu ja keine Zeit mehr), kommt nächsten Montag wieder. Er bringt seinen Herausforderer Alexander Purrucker mit. Der Berliner Radiomoderator ist erst mal auf die Knie gegangen, um "den heiligen Quizboden (zu) küssen, um die Götter gnädig zu stimmen". Gesagt, getan. Beim nächsten Mal sollte Purrucker, von Beruf auch "Mensch", lieber mal seiner Konzentrationsfähigkeit huldigen. Schon bei seinem ersten Einsatz hatte er nämlich die Frage verschlafen.

Ganz klar ist die ganze Angelegenheit dann aber doch noch nicht. Marji war nach 54 Fragen bei 43.000 Euro angelangt und hat dafür rund eine Stunde Sendezeit benötigt. Sollte dem 30-Jährigen ein Durchmarsch gelingen und er nie drei falsche Antworten am Stück geben, bräuchte er grob hochgerechnet bis zum Ende der fünften und letzten Folge, um zur 500. Frage zu gelangen. Puh. Wie wäre es mit einem schönen Elfmeterschießen? Da haben wir doch gerade so gute Erfahrung mit gemacht.

Quelle: ntv.de

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