Unterhaltung

"Meine Mutter ist eine Lügnerin!"Ben Tewaag pöbelt Uschi Glas an

13.04.2016, 15:19 Uhr
imageVon Sabine Oelmann

Wie lange darf man eigentlich seinen Eltern die Schuld für sein vergeigtes Leben in die Schuhe schieben? Wenn es nach Ben Tewaag, Sohn von Uschi Glas geht, bis mindestens 39. So alt ist er nämlich und voller Gram gegen Mutti.

Das schreibt Ben Tewaag - im Suff? - auf "Facebook": "Meine Mutter (aka Uschi Glas) beschäftigt sich seit Jahren mit ihrer "Mission" (weil sie als Schauspielerin nicht mehr besetzt) "Brotzeit für Kinder" ("helfen")... während ihrer die eigenen Kinder "voll ihr voll am Arsch vorbei gehen" Ihr Narzissmus geht über alles und sie hofft "in die Geschichte eingehen".Uschi Glas "Mutter der Nation". ‪#‎FAKE

Mal abgesehen von Rechtschreibung und Satzbau - das ist natürlich unterirdisch, so was über die Frau zu schreiben, die einen auf die Welt gebracht hat und die ganz Deutschland kennt und zu großen Teilen mag. Sicher, die Uschi hat auch nicht immer alles richtig gemacht, weder als Schauspielerin noch als Mensch und schon gar nicht als Mutter. Aber wer könnte das schon von sich behaupten?

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Ach, der Ben, nichts als Sorgen ... (Foto: picture alliance / dpa)

Naja, Kinder und Eltern streiten sich, Abnabelungsprozesse müssen hin und wieder aufgefrischt oder nachgeholt werden, aber die Mutter jetzt öffentlich so anzumachen ist schon mies, Alkoholiker hin oder her. Ja, genau, der Herr Tewaag ist Alkoholiker, und das ist keine aus der Luft gegriffene Behauptung, sondern eine Tatsache, die er in der "Bild"-Zeitung genau so aufstellt. Jetzt hoffen wir mal, dass der Herr Diekmann da nicht wieder seine Finger im Spiel hatte und auch wirklich alles stimmt, denn Tewaag sagt, laut "Bild", selbst: "Ich lüge nicht mehr! Ich schütze meine Familie nicht mehr. Ich bin Alkoholiker, ich war 20 Monate im Knast - und was macht meine Mutter? 'Brotzeit für Kinder'! Will die mich verarschen? Wie will man anderen Kindern helfen, wenn man die eigenen noch nichtmal auf die Reihe bekommt?" Zur Erinnerung: Uschi Glas hat insgesamt drei Kinder, von Julia und Alex hat man bis jetzt noch keine öffentlichen Klagen über die Mutter gehört.

"Meine Mutter ist eine Lügnerin!"

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Die anderen Kinder kriegen was zu futtern - nur der Ben nicht. (Foto: dpa)

Aber Bens Fragen können wir an dieser Stelle beantworten: Ja, man kann anderen Kindern helfen, auch wenn man es mit den eigenen nicht hinkriegt - der Verein brotZeit e.V. versorgt täglich 7000 Kinder mit einem Frühstück an Schulen, das ist doch schön. Egal, wie doof die Eltern waren, wie inkompetent - man kann sich durchaus vorstellen, dass Ben Tewaag überwiegend ein Frühstück bekommen hat - mit 39 kann man einem wie ihm nur sagen: "Get over it!" Mit Ende 30 sollte man sein Leben echt so weit im Griff haben, dass man die Eltern nicht mehr für alles, was einem nicht gelingt, verantwortlich macht.

Sicher, nun wirft der Ex-MTV-Moderator der Uschi auch noch vor, die Kinderschar bereits in jungen Jahren vermöbelt zu haben: "Als ich sechs Jahre alt war, haben mich meine Eltern durchs Haus geprügelt. Als dann ein Fotograf zu Besuch kam, sollten wir uns alle beruhigen und so tun, als würden wir Ostereier anmalen." Und er beschließt seine Anschuldigungstirade mit einem kernigen: "Meine Mutter ist eine Lügnerin!"

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Wie beim Landeanflug auf Las Vegas: Warten und Posieren vor einem Event - Uschi Glas mit Mann beim 43. Deutschen Filmball in München. (Foto: picture alliance / dpa)

Bämm - das sitzt, oder? Uschi Glas hat sich noch nicht geäußert, aber vor drei Jahren, als bereits feststand, dass ihr Verhältnis zum verlorenen Sohn nicht zum Besten steht, da sagte sie dem Magazin "Bunte": "Ben wird immer mein Sohn bleiben." Da ist natürlich viel Schönes dran, aber besser wäre vielleicht doch ein Gespräch zwischen den beiden. Solange Ben Tewaag, der im Januar erst wegen Trunkenheit eines Flugzeuges verwiesen wurde, Dinge sagt wie: "Ich bin seit Jahren sehr traurig - aber ich lüge, um den Schein zu wahren", was er ja nun ganz offensichtlich nicht mehr tut, wäre eine innerfamiliäre Aussprache doch sicher das Beste.

Wo ist die "Supernanny", wenn man sie braucht?

Was treibt einen 39-jährigen Mann bloß dazu, seiner 72 Jahre alten Mutter Heuchelei vorzuwerfen? Das Ausmaß seiner Anklagen ist dem Mann, dessen Foto auf der "Bild"-Zeitung ihn mit blutigen Schrammen im Gesicht zeigt, durchaus bewusst: "Ich weiß, dass das jetzt Wellen schlägt, aber das ist mir egal. Ich will nicht weiter schweigen. Ich ertrage die ganze Lügengeschichte nicht mehr. Meine Mutter und ihr Mann Dieter wollen Kindern helfen mit ihrer Aktion. Dann sollen sie doch erstmal bei ihren eigenen Kindern anfangen."

Wenn Uschi Glas jetzt also wirklich so eine schlimme Mutter war, wie Ben sie darstellt, dann wäre es ja durchaus legitim und nachvollziehbar, den Kontakt abzubrechen oder zumindest zu reduzieren. Man darf seine Mutter auch im hohen Alter durchaus mal blöd finden und nicht alle Eltern sind toll, schon klar. Öffentlich darüber herzuziehen aber ist dumm und geschmacklos, vor allem, weil es nach dem berühmten "Schrei nach Liebe" eines Losers klingt, der gar nichts mehr blickt.

Vorschlag zur Güte: Die Uschi zeigt dem Ben jetzt vielleicht am besten als Allererstes, wie er sich eine ordentliche Stulle schmiert. Und dann: Ab in die stille Ecke, Ben, oder auf die Wuttreppe - wo ist eigentlich die "Supernanny", wenn man sie wirklich braucht?

Quelle: ntv.de

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