"Ich habe überreagiert" Frank Zander darf in Wohnung bleiben
09.11.2021, 13:13 Uhr
Freut sich über die "Einigung in letzter Sekunde": Frank Zander.
(Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress)
Seit 54 Jahren wohnt Frank Zander in seiner Wohnung in Berlin-Charlottenburg. Dann flattert dem Entertainer die Kündigung ins Haus. Ein Widerspruch bleibt erfolglos - Zander muss laut Gerichtsbeschluss räumen. Doch nun bekommt der Fall eine neue Wendung. Fazit: Ende gut, alles gut.
Es ist ein Schicksal, das so manchen Mietern droht, nachdem ihr Haus aufwendig saniert wurde. Im Falle eines Prominenten wie Frank Zander sorgte es jedoch für einiges Aufsehen. So geisterte Ende August die Meldung durch die Gazetten, der Sänger müsse sein Zuhause in Berlin-Charlottenburg nach 54 Jahren räumen. Auch ntv.de berichtete: "Frank Zander fliegt aus Wohnung."
Vorausgegangen war der Beschluss eines Berliner Amtsgerichts. Demnach war Zander rechtmäßig zu Ende Oktober gekündigt worden, nachdem der Sänger den Hauseigentümer und sein Immobilien-Unternehmen als "die Arschlöcher aus München" tituliert hatte. Grund für Zanders Streit mit seinem Vermieter waren Umbaumaßnahmen in dem Mehrfamilienhaus, in dem auch die Wohnung des 79-Jährigen ist.
Eigentümer der Wohnung sanierte Teile des Hauses
Der Eigentümer sanierte unter anderem das Dach, um dort weitere Wohnungen zu errichten. Der direkt darunter im vierten Stock wohnende Zander fühlte sich dadurch zunehmend in seiner Lebensqualität beeinträchtigt. "Es war eine ganz schlimme Zeit für mich: Erst durch Corona der Wegfall der Jobs als Musiker, dann mussten wir von früh bis spät mit furchtbarem Lärm und der Angst, dass uns die Decke auf den Kopf fällt, leben", sagte er etwa der "B.Z.".
Doch wie heißt es so schön: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Und so gibt es in dem Streit des prominenten Mieters mit seinem Vermieter nun eine überraschende Wendung. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, ist die Kündigung Zanders inzwischen vom Tisch. Er und der Eigentümer Michael Pribil seien letztlich doch noch zu einer Verständigung gelangt.
"Meine Frau Evy und ich sind total erleichtert, und wir sind heilfroh über die Einigung in letzter Sekunde. Ich hab' mich sicher auch nicht immer geschickt verhalten. Und das tut mir auch leid", zitiert die Zeitung Zander kleinlaut. Und weiter: "Ich habe aufgrund meiner belastenden Lebenssituation seinerzeit überreagiert und möchte mich ausdrücklich für die unnötigen verbalen Entgleisungen bei Herrn Pribil entschuldigen."
Auch Vermieter von Frank Zander entschuldigt sich
Doch auch der Vermieter schlägt nun versöhnliche Töne an. "Herr Zander und ich sind beide einen Schritt aufeinander zugegangen, konnten Missverständnisse bereinigen und haben eine faire Lösung gefunden, mit der beide Seiten gut leben können", sagt Pribil und ergänzt: "Für die Unannehmlichkeiten während der Baumaßnahmen möchte ich mich bei Herrn Zander entschuldigen."
Ende gut, alles gut also. Nun will Zander erst einmal wieder zur Ruhe kommen und sich auf seine nächste Aufgabe konzentrieren. Schließlich steht der Winter kurz bevor - und auch in diesem Jahr legt sich Zander für Berliner Obdachlose ins Zeug. Unter anderem mit einem von ihm unterstützten Foodtruck der Caritas will er ihnen die Weihnachtszeit wenigstens ein klein wenig versüßen.
Quelle: ntv.de, vpr