Meinen Song nutzt du nicht! Beyoncé droht Trumps Team mit Unterlassungsklage
22.08.2024, 14:57 Uhr Artikel anhören
Beyoncé legt sich mit Donald Trump an.
(Foto: picture alliance / Chris Pizzello/Invision/AP)
Donald Trumps Sprecher Steven Cheung nutzt Beyoncés Song "Freedom" für ein Wahlkampfvideo. Das gefällt der Sängerin gar nicht, sie droht den Republikanern jetzt mit einer Unterlassungsklage.
Demokratin Kamala Harris darf Beyoncés Song "Freedom" aus deren Album "Lemonade" für ihre Wahlkampfauftritte nutzen. Dafür hat sie sogar das offizielle Go des US-Superstars. Erst am Montag veröffentlichte das Team der derzeitigen Vizepräsidentin und ihres Vizekandidaten Tim Walz eine neue Wahlwerbung mit dem Track.
Damit dürfte klar sein, bei wem die Sängerin bei der US-Präsidentschaftswahl am 5. November ihr Kreuzchen setzen wird. Spoiler: Es ist nicht der republikanische Kandidat Donald Trump. Dass dessen Wahlkampagnen-Sprecher Steven Cheung "Freedom" offenbar ungefragt und ohne Erlaubnis in einem Video nutzt, soll Beyoncé daher sauer aufgestoßen sein, wie das Magazin "Rolling Stone" berichtet.
Am 20. August teilte Cheung ein 13-sekündiges Video in den sozialen Medien, das Trump beim Verlassen eines Flugzeugs in Michigan zeigt. Im Hintergrund ist "Freedom" von Beyoncé zu hören. Es ist unklar, ob der Song tatsächlich in der Szene gespielt wurde oder ob der Ton später von Cheung hinzugefügt wurde. Trotz der in den Kommentaren geäußerten Bedenken über mögliche Urheberrechtsverletzungen blieb das Video bis Dienstagabend online, wurde aber inzwischen von der Plattform entfernt.
Eine Beyoncé nahestehende Quelle sagte dem "Rolling Stone", dass weder Cheung noch die Trump-Kampagne die Erlaubnis von Beyoncé oder ihrem Team erhalten hätten, "Freedom" in dem Video zu verwenden. Ihr Label habe daher eine Unterlassungsklage eingereicht.
Beyoncé in bester Gesellschaft
Damit reiht sich der Superstar in die Gruppe von Künstlerinnen und Künstlern ein, die gegen die unrechtmäßige Nutzung ihrer Songs in Donald Trumps Wahlkampagne vorgehen. So haben in der Vergangenheit auch schon Adele, die White Stripes, Bruce Springsteen, Neil Young oder Elton John öffentlich ihren Missmut über die Verwendung ihrer Musik zum Ausdruck gebracht und eine weitere Nutzung untersagt. Zuletzt kündigte die Familie des verstorbenen Soulmusikers Isaac Hayes an, Trump und dessen Team in insgesamt 134 Fällen von Urheberrechtsverletzung zu verklagen. Das von Hayes mitgeschriebene Lied "Hold On (I'm Coming)" sei bei Wahlkampfveranstaltungen zwischen 2022 und 2024 zigfach unerlaubt genutzt worden.
Kurz zuvor hatte sich bereits Céline Dion gegen die Nutzung ihres Songs "My Heart Will Go On" gewehrt. Die Sängerin stellte am 10. August in einem Statement in den sozialen Medien klar, dass die Nutzung des Songs bei einem Auftritt in Montana "in keiner Weise autorisiert gewesen" sei. Zudem lege Dion Wert darauf, dass diese oder ähnliche Nutzungen in Zukunft ausblieben.
"Und wirklich, dieses Lied?", beendet Dion ihren Post mit Blick auf die Titel-Ballade des mit elf Oscars ausgezeichneten Kultfilms "Titanic" aus dem Jahr 1997 über den Untergang des legendären Passagierschiffs. User in den Onlinenetzwerken ziehen bereits Vergleiche zwischen Trumps Wahlkampf und dem sinkenden Ozeandampfer.
Quelle: ntv.de, csp/spot