"War ständig traurig" Cathy Hummels überwand Depression mehrfach
13.07.2022, 14:56 Uhr
Weiß jetzt, dass man nicht immer perfekt sein muss: Cathy Hummels.
(Foto: imago images/Revierfoto)
Schon im vergangenen Jahr macht Cathy Hummels öffentlich, in früheren Jahren unter Depressionen gelitten zu haben. In einem neuen Interview spricht sie jetzt darüber, wie es dazu kam und wie sie die Krankheit gleich mehrfach überwinden konnte.
Bereits 2021 sprach Cathy Hummels am Rande einer Oktoberfest-Ersatzveranstaltung über das Thema Depression und gab zu, selbst darunter gelitten zu haben. Sie wolle die "Schwelle brechen", dass Menschen über seelische Krankheiten wie Depressionen, Angstzustände oder Panikattacken leichter reden könnten. Dafür nutzt sie nun auch ein Interview, das sie dem Magazin "Bunte" gibt. Erneut thematisiert sie ganz offen ihre eigene Erkrankung und ihren Umgang damit.
- Bei Suizidgefahr: Notruf 112
Deutschlandweites Info-Telefon Depression, kostenfrei: 0800 33 44 5 33
- Beratung in Krisensituationen: Telefonseelsorge (0800/111-0-111 oder 0800/111-0-222, Anruf kostenfrei) oder Kinder- und Jugendtelefon (Tel.: 0800/111-0-333 oder 116-111)
- Bei der Deutschen Depressionshilfe sind regionale Krisendienste und Kliniken zu finden, zudem Tipps für Betroffene und Angehörige.
- In der Deutschen Depressionsliga engagieren sich Betroffene und Angehörige. Dort gibt es auch eine E-Mail-Beratung für Depressive.
- Eine Übersicht über Selbsthilfegruppen zur Depression bieten die örtlichen Kontaktstellen (KISS).
Schon sehr früh, mit 15 Jahren, litt Hummels demnach an Depressionen: "Ich war ständig traurig, habe viel geweint, mich isoliert und war in der Schule eher eine Außenseiterin." Zwei Jahre lang habe sie keine Freunde in der Schule gehabt und wurde gemobbt, "das war eine unheimlich schwere Zeit", so Hummels. Mittlerweile wisse sie, dass es nicht normal ist, keinen Sinn mehr im Leben zu sehen.
"Wollte mich um alles perfekt kümmern"
Die schlimmsten Depressionen ihres Lebens inklusive Panikattacken habe sie allerdings mit 24 Jahren durchgemacht. Damals wollte sie "alles tun, um eine glückliche Ehe zu führen", so Hummels. 2015 gab sie Fußballstar Mats Hummels das Jawort, 2018 wurde ihr gemeinsamer Sohn Ludwig geboren. "Ich habe meinen Mann sehr geliebt und wollte mich um alles immer perfekt kümmern, aber das ging so nicht weiter." Schließlich habe sie gelernt, ihre Bedürfnisse an vorderste Stelle zu setzen, nach denen ihres Sohnes. "Das konnte ich lange nicht", so Hummels.
Mittlerweile habe sie neuen Lebensmut und viel Lebensfreude. "Heute geht es mir gut, auch dank professioneller Unterstützung." Zusätzlich zur Gesprächstherapie habe sie auch Antidepressiva genommen, erzählt Hummels. Jetzt helfen ihr Sport, Yoga, ihre Arbeit und sich bewusst Zeit für sich zu nehmen. Trotzdem sei es eine tägliche Herausforderung. "Man muss sich um sich kümmern, um seinen Körper und seine Seele, und achtsam mit sich umgehen, um glücklich zu sein."
Nun nutzt sie unter anderem Instagram, um das Tabu der Krankheit zu brechen. Sie möchte der "Depression ein Gesicht geben. Diese Krankheit macht nicht Halt vor Ruhm, Geld oder Schönheit. Sie kann jeden treffen". Sie wolle ihre Jahre der Traurigkeit nutzen, um anderen Mut zu machen. "Das ist meine Mission."
Quelle: ntv.de, nan/spot