Bei royalem Besuch in Schottland Charles trifft 99-jährigen D-Day-Veteranen
21.01.2025, 15:52 Uhr Artikel anhören
"Lange nicht gesehen", begrüßte Veteran Jim Glennie den König.
(Foto: IMAGO/Avalon.red)
Bei einem Schottlandbesuch von König Charles III. kommt es zu einem rührenden Moment: Der Monarch trifft einen 99-jährigen Kriegsveteranen, der am D-Day in der Normandie landete und später in deutscher Kriegsgefangenschaft war.
König Charles III. hat am Montag einen 99-jährigen D-Day-Veteranen im Gordon Highlanders Museum in Aberdeen getroffen, nachdem dieser nicht zur Gedenkfeier zum 80. Jahrestag in die Normandie reisen konnte. Auch Königin Camilla war in der schottischen Hafenstadt unterwegs und besuchte dort die Universität.
Der König wirkte gut gelaunt, als er durch das historische Regimentsgebäude ging, wie "Aberdeen Live" berichtete. Zu dem Termin trug der Monarch einen Kilt, einen traditionellen Sporran-Geldbeutel, einen beigen Tweedblazer und marineblaue Kniestrümpfe. Den Look rundete er mit einer grün-gelb gestreiften Krawatte und einem Paar schwarzer Ghillie-Brogues aus Leder mit Schnürung ab.
Im Laufe des Termins traf Charles eine Reihe von Gästen - darunter auch den 99-jährigen D-Day-Veteranen Jim Glennie aus Turriff, Aberdeenshire. Dieser war am 6. Juni 1944 als Teil der Operation Overlord in der Normandie gelandet. Dass er seinen Einsatz überlebte, führe er auf "reines Glück" zurück, zitierte ihn die BBC. Als er von einem Landungsboot aus ins Wasser stieg, habe er die Leiche eines gefallenen Soldaten gesehen, aber gewusst, dass er weitermachen musste. Eine Woche später, an seinem 19. Geburtstag, wurde Jim Glennie verletzt, gefangen genommen und in das Stammlager IV B, eines der größten Kriegsgefangenenlager Deutschlands, gebracht. Nach der Befreiung Europas sollte er nach Japan entsandt werden, das Ende des Krieges kam dem allerdings zuvor.
Den Monarchen begrüßte Glennie laut BBC mit den Worten: "Lange nicht gesehen!" Die beiden hatten sich bereits vor einigen Jahren kennengelernt. Der König nahm sich Zeit, mit dem Veteranen zu sprechen, und beugte sich hinunter, um dem sitzenden Glennie die Hand zu schütteln. Der frühere Soldat war von dieser Ehre sichtlich gerührt. Die beiden Männer unterhielten sich eine Weile, bevor Charles seine Führung durch das kürzlich renovierte Gordon Highlanders Museum beendete.
Auch Camilla zollt Schottland Tribut
Er traf auch mit Mitarbeiten, Freiwilligen und Unterstützern des Projekts zusammen. Dem König wurde unter anderem der Kilt von Captain Alexander Manson von den Gordon Highlanders gezeigt, an dem noch immer Schlammspuren aus der Schlacht an der Somme im Jahr 1916 zu sehen sind - eine der größten Schlachten an der Westfront des Ersten Weltkriegs. Außerdem begutachtete er die zwölf Porträts von D-Day-Veteranen, die er noch als Prinz von Wales in Auftrag gegeben hatte. Auf einem ist auch Jim Glennie abgebildet.
Auch Charles' Ehefrau Camilla hatte am Montag einen Termin in Aberdeen. Sie besuchte die Sir Duncan Rice Library der Universität, die im September 2012 von der verstorbenen Queen Elizabeth II. eröffnet worden war. Camilla wurde im Juni 2013 Kanzlerin der Universität und hat diese bereits zahlreiche Male besucht. Diesmal traf sie die Teilnehmer einer Reihe von Programmen für die örtliche Gemeinschaft, die die Universität unterstützt.
Die Königin wählte für diesen Anlass einen hellblauen Vintage-Mantel mit grünem Schottenkaro am Kragen, dunkle Lederhandschuhe und kniehohe Stiefel. Zu dem eleganten Ensemble kombinierte sie einen Schal mit Distelmuster, eine weitere Anspielung auf Schottland - ein Land, das ihrem Ehemann Charles immer sehr am Herzen lag.
Quelle: ntv.de, lpe/spot