Unterhaltung

Hochzeit von Harry und Meghan Curry erklärt seine 13-Minuten-Predigt

Predigte gut doppelt so lang wie geplant: Bischof Michael Bruce Curry.

Predigte gut doppelt so lang wie geplant: Bischof Michael Bruce Curry.

(Foto: REUTERS)

Zu jeder guten Hochzeit gehört eine möglicherweise zu lang geratene Rede dazu – bei Harry und Meghan kam diese vom Prediger Michael Curry. So konsterniert die Royals seinen Worten lauschten, so begeistert waren die Reaktionen außerhalb der Kirche.

Beinahe hat er dem Brautpaar die Schau gestohlen: Der afroamerikanische Bischof Michael Bruce Curry, Chef der anglikanischen Kirche in den USA, hat bei der Trauung von Prinz Harry und Meghan Markle am Samstag eine flammende Predigt auf die Liebe gehalten und im üblicherweise eher steifen Großbritannien mit seinem Auftritt nachhaltig Eindruck gemacht.

Der 65-jährige Geistliche zitierte in der St. George's Chapel auf Schloss Windsor Martin Luther King und sprach über die heilsame Wirkung der von Sklaven gesungenen Spirituals - Meghans Mutter stammt von Sklaven ab. Während so manches Mitglied des Königshauses während des Gottesdienstes leicht irritiert bis befremdet wirkte, erntete Curry im Internet begeisterte Reaktionen.

"Wir müssen die Kraft der Liebe entdecken", zitierte Curry die US-Bürgerrechtsikone King. "Und wenn wir das tun, werden wir aus dieser alten Welt eine neue Welt erschaffen können. Liebe ist der einzige Weg."

Royals schauen verkniffen drein

Die Macht der Liebe sei nicht zu unterschätzen und dürfe nicht mit Sentimentalität überladen werden, sagte Curry, der während seiner lebhaften Rede immer wieder weit mit den Armen ausholte und seine Worte mit bewegtem Minenspiel und akzentuierenden Pausen unterstrich. Die Liebe sei eine "echte Macht - eine Kraft, um die Welt zu verändern".

Zuschauer, die den Gottesdienst außerhalb der Kapelle auf Videoleinwänden verfolgten, reagierten amüsiert angesichts einiger verkniffen dreinschauender Royals und Gäste, die von der anglikanischen Mutterkirche in Großbritannien eher eine gewisse liturgische Sprödheit gewöhnt sind. Prinz Harry und seine Braut fing die Kamera dagegen ein, wie sie ein Grinsen unterdrückten.

"Damit habe ich nicht gerechnet. Nett, etwas so anderes zu sehen", sagte die mit einem Cowboyhut in den Farben der britischen Flagge geschmückte Kristin Glithero, die die Feier vor Schloss Windsor vor der Großbildleinwand verfolgte. Currys Botschaft sei "schön" und "kraftvoll" gewesen - "aber vielleicht etwas zu lang für die britische Öffentlichkeit".

Es dauerte länger wegen der Pausen

Der Bischof selbst räumte anschließend ein, dass seine 13-minütige Predigt etwas zu lang ausgefallen sei. Nach seiner Planung hätte sie eigentlich nur sechs Minuten dauern sollen, sagte er. "Es war dann ein bisschen länger als das, weil da Pausen mit drin waren."

Im Internet gab es nichtsdestotrotz begeisterte Reaktionen: "Ich kann es kaum glauben, dass ein Pastor auf einer verdammten königlichen Hochzeit über Sklaven-Spirituals spricht. Willkommen im 21. Jahrhundert!" schrieb eine Nutzerin.

Eine andere kommentierte: "Ich hätte nie gedacht, dass ich bei einer Royal Wedding Zitate von Martin Luther King hören würde." TV-Moderator Piers Morgan stellte ein Bild von Curry ins Internet mit dem Kommentar: "Mein neuer Held!"

Curry-Fans können sich die Predigt noch oft anhören. Ein Audiomitschnitt der gesamten Hochzeitsmesse wurde bei verschiedenen Streamingdiensten bereitgestellt. Und die Plattenfirma Decca Records will die Messe mitsamt Currys eindrucksvoller Rede kommende Woche als CD veröffentlichen.

Quelle: ntv.de, vpe/AFP

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