Unterhaltung

DSDS - Das Halbfinale Das große Flattern

Der wachsende Druck war den Kandidatinnen und Kandidaten heute anzumerken.

Der wachsende Druck war den Kandidatinnen und Kandidaten heute anzumerken.

Das große Finale ist nur noch zwei Songs entfernt, da kann einem schon mal die Muffe gehen. Im DSDS-Studio starten wackelige Kandidaten-Beine den Too-much-pressure-Staffellauf. Am Ende kommt nur einer ohne blaue Flecken ins Ziel.

Die DSDS-Top-5 ist heiß wie Frittenfett. Kurz vor der Superstar-Zielgeraden will jeder der fünf übrig gebliebenen Kandidaten noch einmal alles reinhauen und durchgehend Gas geben. Das Problem ist nur: Eine Woche vor der großen Finalsause hat sich im Kölner TV-Studio ein ungebetener Gast eingenistet: das Schlottergespenst. So langsam aber sicher wird jedem der fünf verbliebenen Kandidaten bewusst, dass es nun wirklich um die Wurst geht. Und dieser Druck lähmt.

Eine schallende Watschn vom Druckmonster

Dieters "Schlagerpraline" Paulina ist die erste, die eine schallende Watschn vom Druckmonster bekommt und mit Helene Fischer im Ohr ("Unser Tag") sang und klanglos baden geht. Glücklicherweise darf im Halbfinale aber jeder zweimal ran. Im zweiten Durchlauf der heutigen Laut-leise-DSDS-Edition macht Paulina dann mit viel Drama und literweise Tränenflüssigkeit wieder Boden gut ("Leiser").

Auch Brummbär Joshua lädt zur emotionalen Hoch-Tief-Achterbahnfahrt. Zuerst beeindruckt der Everlast-Klon mit viel Gefühl und packenden Tieftönen ("Ich lass für Dich das Licht an"). Dann gehts mit eierndem Schwung in Richtung Chartspop-Hölle. Dort steht der imaginäre Mark Forster mit einem Lächeln am Abgrund und winkt zum Abschied mit seinem Basecap in der Hand ("194 Länder"). Auweia!

Schlager-Tralala trifft auf einschläfernden Deutschpop

Noch eine Niveau-Etage tiefer treffen sich heute Chiara und Lydia zum gegenseitigen Trösten. Während die Erstgenannte nach einer biederen Mixtur aus gängigem Schlager-Tralala ("1000 Träume weit") und einschläferndem Deutschpop ("Das Beste") den Button mit der Aufschrift "musikalischer Wackelpudding" an die Stirn geklebt bekommt, erntet die Österreicherin im Bunde "Komplimente" à la "zu viel Fasching, zu wenig Stimme" (Dieter) und "verrückte Nudel" (Florian).

Der Einzige, der dem Schlottergespenst von Köln-Ossendorf am heutigen Abend in die Suppe spuckt, hört auf den Namen Ramon Kaselowsky. Der 26-jährige Schlager-Artist mit dem Faible für Sounds aus der E-Moll-Mottenkiste beweist wieder einmal, dass er seinen Mitstreitern in puncto Gefühl und Intonation so einiges voraushat.

Mein Schlüppi ist dein Schlüppi

"Du bist einfach weiter als die anderen", adelt Florian den Meister des Oldschool-Schlagers ("Du hast ja Tränen in den Augen", "Über sieben Brücken muss Du gehen"). Nach so viel Lob vom Helene-Ex gibts als Dankeschön ein breites Lächeln und einen Schlüppi aus der Ramon-Kollektion. Nun sind die beiden Underwear-Fetischisten endlich quitt und können sich, befreit von allen Wie-du-mir-so-ich-dir-Gedanken, dem Moment der Entscheidung widmen.

Und dieser Moment sorgt heute vor allem hinter den Alpen für flächendeckendes Schluchzen. Ja, für Lydia ist der Traum vom Superstar-Dasein geplatzt. Der Finishing-Move kam von der anderen Ecke des Rings und beendet einen wilden Format-Trip mit Pauken und Trompeten. Wir verabschieden einen der schrillsten DSDS-Vögel der letzten Jahre mit Standing Ovations und gebührend Abstand. Und das nicht nur wegen Corona.

Quelle: ntv.de

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