Unterhaltung

Wünsch dir was - "Carnival Row" Delevingne und Bloom, Serientraumpaar

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Eine Fee und ein Polizist lieben sich - das ist ganz sicher hot!

(Foto: imago images / Future Image)

Cara Delevingne ist guter Laune. Sie liebt das Wetter in Berlin und will wissen, wann es hier kühler wird. Wir reden ein bisschen über die Vorteile der Erderwärmung, denn wir warten auf Orlando Bloom. Ich erzähle Cara, dass ich letztes Jahr noch unter der Weihnachtsbeleuchtung des Kurfürstendamms Fahrrad gefahren bin. "Ja, aber du bist auch Deutsche", sagt sie und lacht herzhaft. Soll wohl heißen, ich kann was aushalten. "Ich bin aber kein Wikinger", lenke ich ein, "und außerdem laufen die Girls in England doch selbst an Silvester ohne Strümpfe in den Schuhen durch Londons nass-kalte Gassen." Sie lacht, und da kommt auch Orlando, denn eigentlich wollen wir ja über die neue Amazon-Prime-Serie "Carnival Row" sprechen. Gefilmt wurde in Prag und dort waren während der Dreharbeiten minus zehn Grad, es lag massig Schnee und es war dunkel. Das kam der Atmosphäre der Serie sehr entgegnen. "Aber irgendwie habe ich es überstanden", strahlt das Model, das nun seit geraumer Zeit auch schauspielert. Mit ihrem androgynen Look und den unvergleichlichen Augenbrauen passt sie perfekt in die Szenerie des SciFi-Märchens. "Carnival Row" basiert auf dem bislang als unverfilmbar geltenden Script "A Killing on Carnival Row" von Travis Beacham. Es stammt von 2005 und dass Amazon Prime das gute Stück erst jetzt verfilmt, liegt sicher an dem Hunger nach "Game of Thrones"-Nachrückern ...

n-tv.de: ... oder, Mr. Bloom?

Orlando Bloom: Das Ganze mit "Game Of Thrones" zu vergleichen, wird der Serie nicht gerecht, finde ich. Das Skript stand auf einer Blacklist, die besagte, dass "Carnival Row" rein technisch nicht verfilmt werden kann, da würde man sich die Zähne dran ausbeißen. Das erklärt, warum wir erst jetzt gedreht haben - unter anderem, weil wir erst jetzt die technischen Mittel dafür zur Verfügung haben.

Wie lange haben Sie gedreht?

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Rycroft Philostrate liebt Vignette Stonemoss, logisch.

(Foto: Amazon )

Cara Delevingne: Oh, ich glaube sechs Monate, ohne die Nachdrehs. Aber das ist okay, wenn man bedenkt, dass da am Ende acht Stunden Film herauskommen. Ich habe schon Kinofilme gedreht, die nur 90 Minuten dauern, aber eine wesentlich längere Drehzeit hatten.

Und wann drehen Sie weiter? Es gibt ja eine zweite Staffel ...

CD: So ziemlich genau dann, wenn die erste Staffel hier startet (lacht) - schon im September. Und ich hoffe sehr, dass es in Prag nicht so schnell kalt wird, denn letztes Mal sind uns die Wasserrohre eingefroren, wir konnten also nicht auf Knopfdruck Schnee machen. War aber kein Problem, es lag ja schon genug Schnee. Es war so kalt, dass mein Gehirn eingefroren war - ich habe nicht nur meinen Text vergessen, sondern auch meinen Namen. Das Gute ist, dass man immer den Druck hat, sich bewegen zu müssen.

Brauchen Sie Druck bei der Arbeit, Cara?

CD: Nein. Ich meine, ja (lacht). Wie sagt man doch so schön: Druck kann dich zerbrechen, aber es kann auch einen Diamanten formen. Mal so und mal so, denke ich.

"Different is dangerous" - "anders sein ist gefährlich", heißt es im Trailer. Sehen Sie das auch so?

OB: Das ist die Frage, die wir aufwerfen. Denn das ist natürlich nicht unsere Meinung.

CD: Ich finde anders sein ganz und gar nicht gefährlich. Viele finden das, sie haben Angst vor anderen Menschen oder vor Neuem. Dabei muss man gar nicht ängstlich sein.

OB: Das Tolle an der Serie ist, dass wir so viele Handlungsebenen haben: Eine wunderschöne Liebesgeschichte, eine Detektiv-Geschichte, den Film Noir-Thriller-Aspekt und wir haben den Bezug zur Flüchtlingsproblematik. Also die Frage, ob wir in der Lage sind, mit jemandem zu leben, der ganz anders ist als wir - von der Herkunft und vom Aussehen. Die Geschichte bietet so viele Möglichkeiten.

Die Szenerie ist ja "alt", düster, sie wirkt viktorianisch ...

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Den Traum, fliegen zu können - den träumt sicher nicht nur Cara Delevingne.

(Foto: imago images / APress)

CD: Ich liebe den Kontrast zwischen "es sieht alt aus" und "wir behandeln relevante, aktuelle Themen".

OB: Ja, ich mag dieses stilistische Mittel auch sehr, denn es ist einfacher, diese komplexen Themen aus einer Fantasy-Sicht zu betrachten.

Was ist für Sie das Beste an Ihren Rollen?

OB: Ich mag, dass meine Figur empathisch ist, ein mitfühlender Mann. Man könnte sogar behaupten, dass dies eine Art Super-Power ist. Er ringt ständig mit sich, das macht ihn fragil und interessant. So interessant, dass ich hoffe, er ist auch für den Zuschauer interessant.

CD: Die Vorstellung, wie eine Fee fliegen zu können, ist natürlich großartig. Das hat mich sehr beflügelt (lacht).

Sie sind auch der Produzent der Serie, Mr. Bloom.

OB: Ja, und zwar, weil ich ein Mitspracherecht haben wollte. Ich wollte ganz sicher gehen, dass es am Ende so aussieht, wie es jetzt aussieht. Und ich wollte mich ganz und gar einbringen. Vielleicht bin ich ein bisschen ein Kontrollfreak (lacht). Ich hoffe, ich habe die anderen nicht zu sehr genervt.

Ist es ein Risiko, sich als Schauspieler auf eine Serienrolle einzulassen?

OB: Schon ein bisschen, aber diese Rolle ist so vielfältig, dass ich da kein Problem sehe. Natürlich muss ich darüber nachdenken, dass ich auch ein Familienvater bin und einen achtjährigen Sohn in Kalifornien habe, den ich wenig sehen kann, wenn ich monatelang in Prag drehe. Da wägt man schon ab. Aber diese Serie ist es wert.

Wie geht es in der zweiten Staffel weiter? Es gab ja nur dieses eine Skript ...

OB: Es entwickelt sich eine Dynamik, die Liebesgeschichte zwischen Cara und mir ist noch nicht auserzählt. Es gibt so viele Welten in der Serie und so viele neue Charaktere.

CD: Das liebe ich am meisten, wenn man die einzelnen Rollen ausbauen kann. Ich bin sehr verliebt in die Figuren.

Haben Sie ein Lieblingsmärchen?

OB: Märchen sind ja oft sehr grausam, haben am Ende aber immer eine "Moral von der Geschicht". Ich muss gestehen, dass ich schon lange keine Märchen mehr gelesen oder vorgelesen habe. Ich erinnere mich daran, dass ich früher Rotkäppchen irgendwie gruselig fand (lacht).

CD: Gelten auch Disney-Filme? Ich l-i-e-b-e Happy Endings!! Am Schluss soll bitte geheiratet werden! Aber ich mag Märchen gar nicht so sehr, sie sind einfach nicht echt. Auf der anderen Seite erklären sie Kindern natürlich auch, wie es in der realen Welt aussieht. Ach, ich weiß auch nicht ... es ist kompliziert, aber ich bevorzuge "sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage".

Die Ausstattung ist sehr liebvoll ...

CD: Ja, "Carnival Row" lebt von so vielen Details, angefangen von der Musik über die Kleider und die Requisite und die Mitarbeiter. Es ist, als ob man sich in einer anderen Welt bewegt, auch während des Drehs.

Mit Cara Delevingne und Orlando Bloom sprach Sabine Oelmann

"Carnival Row" ist ab dem 30. August abrufbar über Amazon Prime Video. Die deutschsprachige Fassung folgt am 22. November.

Quelle: ntv.de

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