"40 Jahre mit demselben? Nein danke" Diane Keaton, Königin des Realismus
28.12.2016, 14:47 Uhr
Unvergleichlich: Diane Keaton.
(Foto: dpa)
Sie ist die Frau mit dem Hut. Der Brille. Den Herrenanzügen. Und den von der Norm abweichenden Lebensentwürfen: Diane Keaton. Mit 70 Jahren nun blickt sie zurück und sagt: "Je ne regrette rien." Und selbst wenn - auf jeden Fall bleibt sie sich treu.
Hollywood-Schauspielerin Diane Keaton hat keine Probleme mit dem Älterwerden. "Ich habe noch nie verstanden, woher der Gedanke kommt, dass man langsamer werden soll, wenn man älter wird", sagt Keaton laut der Zeitschrift "Meins". Zurückzutreten komme für sie "überhaupt nicht infrage". "Mein Ziel ist weiterzumachen, in guten wie in schlechten Zeiten", so die 70-jährige Schauspielerin. "Und natürlich genieße ich meine Zeit, wo das Ende in Sicht ist, noch viel mehr", fügte Keaton hinzu.
Nur für ihre beiden Adoptivkinder wäre sie "gern ein bisschen jünger". Ihre Entscheidung zur Adoption im Alter von 50 Jahren und ohne Partner sei aber grundsätzlich richtig gewesen. Sie habe "alles richtig gemacht" für ihre Kinder.
In ihrem Leben bereut der Hollywood-Star ("Der Pate", "Der Club der Teufelinnen") ohnehin kaum etwas - auch nicht, dass sie nie geheiratet hat. "Ich hatte nie eine so starke Beziehung, in der man sich blind vertraut hat", sagte sie "Meins". "40 Jahre Seite an Seite mit einem Menschen zu leben ist für mich unvorstellbar."
Reiner Selbstschutz
Ihre Bindungen seien nie stark genug gewesen, um ein ausreichendes Vertrauen aufzubauen, so die Junggesellin, die lange Beziehungen mit namhaften Kollegen wie Woody Allen (81) und Al Pacino (76) hatte.
Das habe jedoch auch an der Angst gelegen: "Ich habe zu viel Zeit damit verbracht, mich zu schützen. Ich habe viele außergewöhnliche Leute über die Jahre kennengelernt. Manchmal wünsche ich mir, dass ich mich ihnen mehr geöffnet hätte."
Keaton gewann für ihre Hauptrolle als Annie Hall in Woody Allens Film "Der Stadtneurotiker" einen Oscar und wurde als Exfrau des von Al Pacino gespielten Michael Corleone in der Mafia-Trilogie "Der Pate" berühmt.
Quelle: ntv.de, soe/dpa/AFP