"Am Ende ganz bei mir" Elke Heidenreich will auf keinen Fall lebensverlängernde Maßnahmen
27.09.2024, 09:24 Uhr Artikel anhören
Egal ob in ihrem Debüt "Kolonien der Liebe" von 1992 oder ihrem jüngsten Werk "Altern": Meist geht es in Heidenreichs Büchern um die Frage nach den Bedingungen für ein erfülltes Leben.
(Foto: dpa)
"Im Alter rast die Zeit mehr als in der Jugend", sagt Elke Heidenreich. Aber Angst vor dem Alter oder gar dem Tod hat die 81-jährige Schriftstellerin nicht. Was auch daran liegt, dass sie viel zu wenig Zeit zum Grübeln und Jammern hat.
Bestsellerautorin Elke Heidenreich schaut mit tiefer Dankbarkeit auf ihr Leben. "Niemand kann ununterbrochen glücklich sein und jubeln", sagt sie im Interview mit ntv.de. "Aber es ist auch nicht alles schrecklich und entsetzlich." Sie sei mit Krisen fertig geworden und "habe die glücklichen Zeiten sehr genossen".
"Man muss in dem Mix das Gute sehen: Daraus ergibt sich Zufriedenheit. Genau das wollte ich mit dem Buch vermitteln. Meine Mission lautet: Leute, bitte nicht jammern!" Die Autorin, deren Buch "Altern" derzeit in der 20. Woche auf Platz 1 der "Spiegel Sachbuch Bestsellerliste" steht, habe beim Schreiben erstmals darüber nachgedacht, was das Altern mit ihr persönlich mache. "Und das hat mir gutgetan. Ich hatte viel Freude daran und dachte: Vielleicht hilft es ein paar Leuten, wohlwollend auf das eigene Alter zu schauen und nicht jedes Jahr zu sagen: Dieses Weihnachten ist mein letztes."
Auch sie ertappe sich dabei, zu denken, "vielleicht ist es mein letzter Sommer, mein letztes Weihnachten". Doch sie verdränge diese Gedanken, die meist nachts kämen, auch schnell wieder. "Tagsüber habe ich viel zu viel zu tun, um über so etwas nachzudenken. Ich habe keine Angst vor dem Sterben und dem Tod. Meine 80 Jahre sind schon ein Geschenk."
Ein Buch über das Sterben oder den Tod wolle und könne sie nicht schreiben. "Ich habe eins über das Altern geschrieben. Jetzt ist mal gut mit dem Thema", so Heidenreich, die im Februar 81 Jahre alt wurde. Jeder habe seine Zeit. "Ist meine rum, muss ich abtreten. Ich will auch auf keinen Fall lebensverlängernde Maßnahmen, falls ich schwer krank sein sollte. Ich lasse ja auch keine Operationen an mir vornehmen, um jünger auszusehen. Ich will auch am Ende meiner Tage ganz bei mir bleiben."
Das gesamte Gespräch mit Elke Heidenreich lesen Sie ab 17 Uhr auf ntv.de und in der ntv App.
Quelle: ntv.de, sba