Jetzt doch die Oscars? Ellen DeGeneres setzt sich für Kevin Hart ein
04.01.2019, 17:48 Uhr
Womöglich wird Kevin Hart doch durch die Oscar-Nacht führen.
(Foto: AP)
Zehn Jahre alte homophobe Tweets werden Kevin Hart im Dezember zum Verhängnis. Am Ende tritt der Schauspieler von seinem Job als Moderator der Oscars zurück. Jetzt setzt sich die lesbische Showmasterin Ellen DeGeneres für ihn ein.
In der "The Ellen DeGeneres Show" spricht Kevin Hart erstmals ganz offen über das, was Anfang Dezember über ihn hereingebrochen ist. Und Ellen DeGeneres spricht dem 39-jährigen Schauspieler Mut zu. Sie sei sich sicher, dass kein anderer die Oscars besser moderieren könne als er. Sie habe sogar höchstpersönlich bei der Academy angerufen, um den Verantwortlichen das mitzuteilen, sagt sie zu Beginn des Interviews.
Was war passiert? Gerade erst hatte man ihm den Job als Moderator der Oscars angeboten, er hatte zugesagt, die Pressemitteilungen waren verschickt, da tauchten einige alte homophobe und transphobe Tweets des Schauspielers plötzlich wieder aus der Versenkung auf.
"Das ist schwul"
Zwischen 2008 und 2010 schrieb er Dinge wie: "Das ist der schwulste Scheiß überhaupt" oder "Warum sieht das Profilfoto von DamienDW aus wie ein schwules Plakat für AIDS?" Auch Folgendes kam nicht gut an: "Wenn mein Sohn nach Hause käme und mit dem Puppenhaus meiner Tochter spielen wollte, ich würde es ihm auf dem Kopf zerschlagen und sagen: 'Hör auf damit, das ist schwul.'"
Die Oscar Academy forderte von Hart eine öffentliche Entschuldigung, doch der lehnte ab. Bei Instagram meldete er sich per Video bei seinen Fans und sagte, er habe dazu schon mehrfach Stellung bezogen, wolle das einfach nicht noch einmal tun müssen.
Und doch schrieb er bei Twitter: "Ich entschuldige mich aufrichtig bei der LGBTQ-Community für meine unsensiblen Worte aus der Vergangenheit." Und ganz versöhnlich: "Es tut mir leid, dass ich Menschen verletzt habe. Ich entwickle mich weiter und möchte dies auch in Zukunft tun. Mein Ziel ist es, Menschen zusammenzubringen und nicht, sie zu entzweien. Ich schicke meine Liebe und Anerkennung an die Academy. Ich hoffe, wir können uns wiedersehen."
"Das war kein Unfall"
Bei Ellen DeGeneres erklärt er nun, dass das Ganze ein Angriff auf ihn als Person gewesen sei, aber auch auf jeden Menschen, mit dem er arbeite. Die Internet-Trolle hätten ihn regelrecht zerstören wollen. "Das war kein Unfall, sondern ein Angriff. Es war kein Zufall, dass einen Tag, nachdem ich den Job bekommen habe, diese Tweets von 2008 auftauchten. (...) Ich habe über 40.000 Tweets. Sich durch 40.000 Tweets bis ins Jahr 2008 zu arbeiten - das ist ein Angriff. Ein Angriff auf meinen Charakter, um meine Karriere zu beenden." Aber er sei sich seiner eigenen Schuld sehr wohl bewusst und bereue, die Worte damals geschrieben zu haben, sagt er weiter.
Wegen der "Internet-Trolle" habe er Zweifel, die Oscar-Moderation nun doch zu übernehmen, woraufhin DeGeneres erwidert: "Aber wenn du es nicht machst, haben sie gewonnen." Sie sei sich zudem sicher, dass die Academy aus einem guten Grund noch keinen Ersatz engagiert hat - weil man dort hoffe, dass Hart am 25. Februar auf der Bühne im Dolby Theatre in Los Angeles stehen wird.
Nach all diesen warmen Worten sagt Hart schließlich: "Ich verspreche dir, dass ich über dieses Gespräch nachdenken werde." DeGeneres werde dann in Kürze als erstes seine Entscheidung erfahren.
Quelle: ntv.de, nan/spot