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Nach Witzen über Behinderte Erste Auftritte von Nizar Akremi sind abgesagt

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Ist jetzt etwa Schluss mit "lustig"? Erste Veranstalter verbannen Nizar Akremi.

Ist jetzt etwa Schluss mit "lustig"? Erste Veranstalter verbannen Nizar Akremi.

(Foto: Spotify)

Am Wochenende geht ein Video viral, in dem Luke Mockridge in einem Podcast menschenverachtende Witze über Behinderte macht. Der Comedian verliert daraufhin zahlreiche Engagements. Nun trifft es mit Nizar Akremi auch einen der Podcast-Hosts. Zwei seiner Auftritte sind abgesagt.

Bislang stand vor allem Luke Mockridge wegen seiner ableistischen Witze im Podcast "Die Deutschen" in der Kritik. Sat.1 setzte eine mit ihm als Moderator aufgezeichnete Quizshow noch vor deren Start ab, zahlreiche Theater und Veranstalter warfen den 35-jährigen TV-Comedian aus dem Programm. Die beiden Podcast-Hosts Nizar Akremi und Shayan Garcia kamen dagegen bislang glimpflich davon. Sie mussten mit "Babbel" lediglich den Verlust eines Sponsor-Partners verschmerzen. Nun sieht sich aber auch Akremi mit weiteren Konsequenzen konfrontiert.

Laut einem Bericht im "Tagesspiegel" hat die Bezirksbürgermeisterin von Reinickendorf, Emine Demirbüken-Wegner (CDU), verfügt, dass Nizar Akremi in diesem Berliner Bezirk nicht wie geplant auftreten darf. Ein Sprecher des Bezirksamts bestätigte der Zeitung am Dienstagabend: "Die Aussagen von Herrn Akremi sind hier seit wenigen Tagen bekannt. Antisemitismus und Witze auf Kosten von behinderten Menschen haben im Bezirksamt Reinickendorf keinen Platz. Die für den 5. Oktober geplante Veranstaltung wird abgesagt."

Antisemitismus kostet Akremi weiteren Auftritt

Neben den ableistischen Gags im Podcast waren nämlich auch mehrere antisemitische Aussagen und Witze des Deutsch-Tunesiers aus seinem Programm und seinen Social-Media-Auftritten wieder ans Licht geholt worden, was den 40-jährigen Stand-up-Comedian sogar noch einen weiteren Auftritt in Fulda kostete.

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Ein Sprecher der Stadt erklärte dem Hessischen Rundfunk: "Die Art und Weise, wie Nizar Akremi sich in bisherigen Programmen zu Juden und jüdischen Themen geäußert hat, kann als antisemitisch interpretiert werden. Es ist fraglich, ob diese Äußerungen durch die Kunstfreiheit gedeckt sind. Er überschreitet aus unserer Sicht bewusst Grenzen und versucht, diesen Schritt als normale Comedy darzustellen." Das Kulturzentrum Kreuz hat Akremi also ausgeladen.

Gestern war ein weiterer Clip aus einer "Die Deutschen"-Aufzeichnung mit Mario Barth in den Fokus gerückt. Auch er amüsierte sich vor einigen Wochen über einen körperlich und womöglich auch geistig beeinträchtigen Besucher seiner Show. Das Video wurde inzwischen gelöscht, und Barth selbst äußerte sich dazu. Er verwies auf seine Mutter, die selbst im Rollstuhl sitzt. Bei der Show, über die er in dem Podcast sprach, habe er aber einen Fan bewusst und mit dessen Einverständnis in das Programm einbezogen. Möglicherweise wurden seine Ausführungen für den "Die Deutschen"-Instagram-Kanal missverständlich zusammengeschnitten.

Quelle: ntv.de, nan

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