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Schimpftirade hat Konsequenzen "Faschistin!" Giorgia Meloni verklagt Placebo-Sänger Brian Molko

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Placebo-Sänger Brian Molko hält nichts von Giorgia Meloni.

Placebo-Sänger Brian Molko hält nichts von Giorgia Meloni.

(Foto: Imago / Collage ntv.de)

2023 betitelt Placebo-Frontmann Brian Molko Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni bei einem Konzert in Turin unter anderem als "Faschistin". Eine Untersuchung wird eingeleitet. Nun muss sich der Sänger wegen Verleumdung vor einem italienischen Gericht verantworten.

Brian Molkos Botschaft an die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni bei einem Konzert im Stupinigi Sonic Park in Turin im Jahr 2023 war unmissverständlich - auch, weil der Frontmann der britischen Indie-Band Placebo sie auf Italienisch formulierte. Von der Bühne aus beschimpfte Molko die rechte Politikerin in deren Abwesenheit als "Rassistin" und "Faschistin". Meloni sei einfach ein "Stück Scheiße" und solle sich "fi**en", wetterte der Musiker. Obwohl bei Placebo-Konzerten striktes Handyverbot herrscht, auf das der Sänger vor seinem Ausbruch auch nochmal ausdrücklich hingewiesen haben soll, filmte ein Fan die Schimpftirade mit.

Die Turiner Staatsanwaltschaft leitete daraufhin eine Untersuchung gegen Molko ein, weil er die "Republik öffentlich beleidigt" hatte. Jetzt wurde gegen den Placebo-Sänger Klage wegen Verleumdung und Missachtung eingereicht. Verleumdungsdelikte können in Italien mit einer Gefängnisstrafe von bis zu drei Jahren bestraft werden. In Molkos Fall sei eine Haftstrafe jedoch eher unwahrscheinlich, wie ein Sprecher des Justizministeriums mitteilte. Dafür wird der Musiker nun aber wohl zahlen müssen. Laut den italienischen Strafgesetzen muss er mit einer Geldstrafe zwischen 1000 und 5000 Euro rechnen, sollte die Klage aufrecht erhalten werden.

Meloni lässt Kritiker bestrafen

Giorgia Meloni ist allerdings dafür bekannt, rechtliche Schritte gegen Personen einzuleiten, die sich kritisch gegen sie äußern. Roberto Saviano, italienischer Journalist und Autor des Mafia-Enthüllungsbuches "Gomorrha", hatte die Politikerin vor einigen Jahren in einer Talkshow als "Bastard" bezeichnete. Auslöser war Melonis Aussage gewesen, dass Rettungsboote, die Flüchtende retten wollen, versenkt werden sollten. Saviano drohten damals wegen Verleumdung bis zu drei Jahre Gefängnis. Im Oktober 2023 wurde er dann zu einer Geldstrafe von 1000 Euro auf Bewährung verurteilt.

Quelle: ntv.de, csp

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