Demo statt Oscar-Party Filmstars protestieren gegen Trump
25.02.2017, 07:51 Uhr
Jodie Foster gehörte zu den Hollywood-Stars, die auf der Demo auftraten.
(Foto: AP)
Bei der kommenden Verleihung der Academy Awards dürfte es auch Statements gegen US-Präsident Trump geben. Eine Agentur sagt gleich ihre Oscar-Party ab - und organisiert eine Demo. Auch die deutsche Regisseurin Maren Ade meldet sich zu Wort.
Die Oscar-Preisträgerin Jodie Foster und der Schauspieler Michael J. Fox haben dazu aufgerufen, sich für die Bewahrung der Pressefreiheit und die Rechte von Einwanderern und Minderheiten einzusetzen. Sie waren unter den zahlreichen Stars bei einer Protestkundgebung in Beverly Hills, zu der die Künstleragentur United Talent Agency (UTA) eingeladen hatte.
Mehr als 1500 Menschen nahmen an der Aktion "United Voices" teil. Der von US-Präsident Donald Trump verhängte Einreisestopp für Menschen aus sieben überwiegend islamischen Ländern hatte die Agentur dazu bewogen, in diesem Jahr ihre traditionelle Oscar-Party abzusagen und stattdessen das Party-Budget für Flüchtlings- und Bürgerrechtsorganisationen zu spenden.
Der iranische Regisseur Asghar Farhadi, der mit seinem Film "The Salesman" Chancen auf den Auslands-Oscar hat, zählt zu den UTA-Klienten. Er war zunächst von dem Einreisestopp betroffen, bevor dieser gerichtlich gestoppt wurde. Aus Protest gegen die Trump-Dekrete hatte er seine Teilnahme an der Preisverleihung aber ohnehin abgesagt.
"Klima des Fanatismus und Nationalismus"
Auf der Kundgebung am Freitag wurde Farhadi nun per Videobotschaft aus Teheran dazugeschaltet. Er freue sich über die Unterstützung und die Solidarität der Filmgemeinschaft, sagte der Regisseur, der bereits 2012 für "Nader und Simin" einen Oscar erhalten hatte. Mit ihren Kameras hätten sie die Möglichkeit, Klischees zu durchbrechen und menschliche Gemeinsamkeiten aufzuzeigen, so der Regisseur.
Zudem veröffentlichte Farhadi zusammen mit allen anderen für den Auslands-Oscar nominierten Regisseuren ein gemeinsames Statement, in dem sie das "Klima des Fanatismus und Nationalismus" in den USA und vielen anderen Ländern kritisieren. "Wir glauben, dass es kein bestes Land, bestes Geschlecht, beste Religion oder beste Hautfarbe gibt", hieß es in dem Schreiben, das auch die deutsche Regisseurin Maren Ade unterschrieben hatte. Sie ist für den deutschen Beitrag "Toni Erdmann" für einen Oscar nominiert.
Quelle: ntv.de, mli/dpa