Unterhaltung

Von Conny zu Cornelia Froboess wollte mehr als "Zwei kleine Italiener"

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Cornelia Froboess 1960 - so machte sie als Sängerin Karriere.

Cornelia Froboess 1960 - so machte sie als Sängerin Karriere.

(Foto: picture alliance/United Archives)

Schon als Kind singt sie "Pack die Badehose ein". Später macht sie mit Liedern wie "Zwei kleine Italiener" als Sängerin Karriere. Doch das reicht Cornelia Froboess nicht, die vom seichten Schlager ins ernste Schauspielfach wechselt. Nun wird sie 80.

Als Künstlerin ging Cornelia Froboess stets ihren eigenen Weg - und entwickelte sich dabei vom Kinderstar zur gefragten Charakterdarstellerin. Ihr Hit "Pack die Badehose ein" dürfte Teil des kollektiven deutschen Musikgedächtnisses sein. Ihr Privatleben hielt sie gerne aus den Schlagzeilen heraus. Und so feiert sie auch ihren 80. Geburtstag an diesem Samstag zurückgezogen im Kreise ihrer Familie und ohne Tamtam. Für ein Interview aus diesem Anlass hatte Cornelia Froboess keine Zeit. Sie sei verreist, ließ sie mitteilen.

Froboess wurde schon als Kind zum Star.

Froboess wurde schon als Kind zum Star.

(Foto: picture alliance/United Archives)

Dabei hätte die in Wriezen an der Oder geborene Tochter eines Komponisten jede Menge zu erzählen: Anekdoten und Erfahrungen aus über sechs Jahrzehnten Unterhaltungsbranche. Schließlich stand sie bereits mit sieben Jahren als "kleine Cornelia" auf einer Berliner Bühne, um das von ihrem Vater komponierte "Pack die Badehose ein" zu singen.

Es war ihr erster Hit - und dazu Auftakt einer langen, viele künstlerische Haken schlagenden Karriere: Kinderstar, "Berliner Göre", Teenie-Traumpaar mit Peter Kraus, dem "deutschen Elvis". Dann: Star vieler leichter und seichter Musikfilme (unter anderem "Der Musterknabe" mit Peter Alexander) und, mittlerweile als Conny Froboess bekannt, zuverlässige Lieferantin von Schlagerhits aus dem Heile-Welt-Fach ("Zwei kleine Italiener", "Lady Sunshine und Mr. Moon").

Der Traum vom Theater

So hätte es für die quirlige Künstlerin mühelos noch einige Zeit weitergehen können. Doch sie wollte mehr. Mehr Tiefgang, mehr Qualität, mehr Anspruch. So wurde aus Conny schon bald Cornelia und anstatt federleichte Unterhaltung zu bieten, prägte sie anspruchsvolle TV- und Kinofilme (darunter Fassbinders "Die Sehnsucht der Veronika Voss") und unzählige Theateraufführungen.

Der künstlerische Schwenk war für sie notwendig und wohl auch unvermeidlich. "Ich glaube nicht daran, Versäumtes nachholen zu können", sagte sie in einmal einem früheren Interview, "man kann aufbrechen zu neuen Lebensformen. Ob das allerdings glücklicher macht, wird man erfahren." Sie hat es erfahren - und wie es aussieht, haben sie die zahllosen Theateraufführungen durchaus glücklich gemacht. "Das Theater war für mich ein Traum", gab sie jedenfalls zu Protokoll.

Nach ihrem Schauspielunterricht bei Marlise Ludwig in Berlin bekam sie ihr erstes Engagement am Salzburger Landestheater. In andere Rollen zu schlüpfen, wurde ihr beruflicher Lebensinhalt: Lessings Minna, Wedekinds Lulu, Brechts Mutter Courage - Froboess hat nahezu alle großen Frauenrollen des deutschen Theaters gespielt. Von 1972 bis 2001 war sie festes Ensemblemitglied an den Münchner Kammerspielen und wechselte dann gemeinsam mit ihrem Intendanten und Freund Dieter Dorn an das Bayerische Staatsschauspiel.

In Bayern zu Hause

2021 erhielt Froboess einen Preis für ihr Lebenswerk.

2021 erhielt Froboess einen Preis für ihr Lebenswerk.

(Foto: picture alliance/dpa)

Ihre künstlerische und private Heimat fand sie also in Bayern, wo sie heute noch lebt. An ihrer Seite war bis zu seinem Tod im Jahr 2022 der Regisseur und Intendant Hellmuth Matiasek, mit dem sie seit 1967 verheiratet war und zwei Kinder hat.

Auch wenn Cornelia Froboess es in den vergangenen Jahren etwas ruhiger angehen ließ, so tauchte sie doch gelegentlich im Fernsehen auf - beispielsweise in der "Ostwind"-Reihe, in "Oma zockt sie alle ab" oder in einem "Tatort". Zudem war die Künstlerin 2010 Mitglied der Berlinale-Jury und wurde vielfach ausgezeichnet, etwa im Jahr 2021 mit dem Deutschen Ehren-Schauspielpreis für ihr Lebenswerk.

Quelle: ntv.de, Gunther Matejka, dpa

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