TV-Interview aus dem Gefängnis Ghislaine Maxwell entlastet Prinz Andrew
22.01.2023, 16:35 Uhr Artikel anhören
Sexualstraftäter Epstein mit Maxwell: Er beging im Gefängnis Suizid.
(Foto: picture alliance/dpa/ZUMA Press Wire)
Die Epstein-Vertraute Ghislaine Maxwell büßt eine 20-jährige Haftstrafe ab. Aus dem Gefängnis äußert sie Zweifel an einem Treffen zwischen Prinz Andrew und Virginia Giuffre. Das berühmte Foto von Andrew, Giuffre und ihr könne eine Fälschung sein.
Die zu 20 Jahren Haft verurteilte Ex-Vertraute des verstorbenen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein, Ghislaine Maxwell, hat ihr erstes TV-Interview aus dem Gefängnis heraus gegeben. In dem Gespräch, das am morgigen Montag beim Sender TalkTV ausgestrahlt werden wird, sprang die 61-Jährige laut "The Sun" Prinz Andrew zur Seite. Sie könne sich nicht daran erinnern, dass der Bruder von König Charles III. jemals Zeit mit dem mutmaßlichen Missbrauchsopfer Virginia Giuffre in den USA oder Großbritannien verbracht habe.
Als Beleg dafür behauptet Maxwell, das berühmte Foto, auf dem der Herzog von York neben Maxwell stehend den Arm um die damals 17-jährige Giuffre legte, könne eine Fälschung sein: "Ich kann mich nicht daran erinnern, dass sie sich getroffen haben und dass sie überhaupt in meinem Haus war. Und deswegen glaube ich nicht, dass das Bild echt ist." Es gäbe kein Original des Fotos, nur Kopien von Kopien. Einige Experten hätten außerdem bereits die Meinung verbreitet, dass die Abbildung mit Photoshop bearbeitet sein könnte.
Strebt Andrew Widerruf des Vergleichs an?
Sie wisse aber, dass ihr ehemalige Geliebter und Chef, Jeffrey Epstein, häufiger mit Giuffre gereist sei. Deswegen seien die Begegnungen grundsätzlich schon im Bereich des Möglichen: "Es war nicht so abwegig, dass es nicht hätte passieren können." Prinz Andrew erwirkte mit Giuffre nach deren Klage einen Vergleich. Sie hatte zuvor behauptet, zum Sex mit Andrew gezwungen worden zu sein. Zuletzt wurde spekuliert, dass Prinz Andrew möglicherweise einen Widerruf des Vergleichs anstrebt.
Der Grund: In einem anderen Prozess gab Giuffre zu Protokoll, dass sie einen Fehler begangen habe. Sie zog eine Verleumdungsklage gegen Star-Anwalt Alan Dershowitz zurück, nachdem dieser die Vorwürfe bestritten hatte, sie sei zum Sex mit ihm gezwungen worden. Die 39-Jährige entschuldigte sich öffentlich und gab an, bei der Identifizierung von Dershowitz "vielleicht einen Fehler" gemacht zu haben. Sie sei jung gewesen und in einem "stressigen und traumatischen Umfeld".
Quelle: ntv.de, mau/spot