"Deshalb bin ich so abgefuckt" Hatte das Label Liam Payne gekickt?
18.10.2024, 13:02 Uhr Artikel anhören
Nach dem Tod des früheren One-Direction-Mitglieds Liam Payne geht die Spurensuche, was dazu geführt haben könnte, weiter. Wie nun bekannt wird, wurde der Sänger angeblich kurz zuvor von seiner Plattenfirma gefeuert. Eine Augenzeugin schildert derweil erschreckende Szenen.
Das ganz große Geld mit Liam Payne hat die Plattenfirma Sony gemacht. Schließlich entstanden die insgesamt fünf Alben von One Direction, die weltweit die Charts stürmten, allesamt unter ihrer Ägide. Als die Boyband dann ab 2016 eine bis heute währende Pause einlegte, versuchte sich Payne - wie alle seine anderen One-Direction-Kollegen auch - als Solosänger. Dafür unterschrieb er jedoch einen Vertrag beim Label Universal, einsamer Marktführer in der Musikbranche.
2019 erschien das erste und einzige Soloalbum von Payne namens "LP1". Doch während seine früheren Band-Mitstreiter wie Harry Styles oder Zayn Malik auch im Alleingang große Erfolg feierten, entpuppte sich Paynes Solodebüt als phänomenaler Flop. Eine Top-Ten-Platzierung in seiner britischen Heimat blieb ihm verwehrt. In den USA schaffte es das Album nicht einmal in die Top 100.
Hat das Scheitern seiner musikalischen Ambitionen womöglich etwas damit zu tun, dass er nun, mit gerade einmal 31 Jahren, in anscheinend völlig desaströser Verfassung vom Balkon seines Hotelzimmers im dritten Stock eines argentinischen Hotels in den Tod gestürzt ist? Die britische Zeitung "Daily Mail" will jedenfalls herausgefunden haben, dass das Label nur wenige Tage zuvor den Vertrag mit dem Sänger aufgekündigt hatte.
Verstörende Szenen
"Liams Vorschuss war riesig und er konnte das nicht hereinholen", zitiert das Blatt einen namentlich nicht genannten Informanten. Und weiter: "Von allen One-Direction-Jungs war Liam der, der musikalisch auf dem falschen Trip war." Pläne für ein zweites Album seien daher gestoppt worden, ehe das Label Payne schließlich fallen gelassen habe.
Die Stellungnahme von Universal zum Tod des Musikers liest sich freilich ganz anders. Man sei "am Boden zerstört", ist da zu lesen. "Sein Vermächtnis wird durch seine Musik und die unzähligen Fans, die er inspirierte und die ihn verehrten, weiterleben. Wir senden unsere tiefste Anteilnahme an Liams Familie und seine Liebsten."
Die "Daily Mail" ist es auch, die eine Augenzeugin aufgetan hat, die nur kurz vor Paynes tragischem Tod mehrere Fotos von ihm in der Hotellobby machte. Die Zeitung nennt sie Rebecca, da sie ihren echten Namen wohl nicht publik machen wollte. Die junge Frau, die laut "Daily Mail" wegen einer Hochzeit mit Freunden in demselben Hotel wie der Musiker abgestiegen war, schildert verstörende Szenen, die sie in den Minuten vor Paynes Sturz vom Balkon erlebt habe.
"Es war alles so schrecklich"
Unter anderem habe Payne seinen Laptop quer durch die Lobby geschleudert und bei einer Frau im Fahrstuhl Andeutungen gemacht, sie zu würgen. Als sie auf den Sänger zugegangen sei und ihn gefragt habe, ob bei ihm alles in Ordnung sei, habe er ihr geantwortet: "Ich war mal in einer Boyband. Deshalb bin ich so abgefuckt."
Später sei Payne gestolpert und geradewegs auf sein Gesicht gefallen. Hotelangestellte hätten ihm geholfen, vom Boden aufzustehen und ihn zurück in sein Zimmer begleitet. "Nur wenig später erschien die Polizei. Wir dachten, sie würden ihn jetzt rauswerfen, aber als die Angestellten begannen, wie verrückt herumzulaufen, wurde uns die Ernsthaftigkeit und das, was passiert war, schlagartig klar", so "Rebecca".
Einige ihrer Freunde hätten Payne fallen sehen. "Es war alles so schrecklich." Während sich alsbald trauernde Fans vor dem Hotel versammelt hätten, sei sie die Nacht woanders untergekommen, um den Schock zu verarbeiten.
Liam Payne war am Mittwoch aus rund 14 Metern Höhe in Buenos Aires in den Tod gestürzt. Laut dem Bericht einer kurz danach durchgeführten Autopsie ließen "mehrere Verletzungen sowie innere und äußere Blutungen" dem Musiker keine Überlebenschance. Wie es zu der Tragödie kam, wird weiter ermittelt. Dass Payne vor seinem Tod Drogen und Alkohol zu sich genommen hatte, wie gemutmaßt wird, konnte zunächst nicht nachgewiesen werden. Die toxischen Untersuchungen sind benötigen mehr Zeit.
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Quelle: ntv.de, vpr