Was war da los? Herbert Grönemeyer vergreift sich im Ton
16.12.2024, 15:36 Uhr Artikel anhören
Eigentlich kann er doch singen, oder? Herbert Grönemeyer.
(Foto: picture alliance/dpa)
Er ist einer der größten Popstars, die Deutschland hat. Und auch wenn er für sein Nuscheln berühmt ist, so kann Herbert Grönemeyer doch eigentlich singen. Eigentlich. Bei einem Auftritt im Rahmen des "Icon League"-Finales trifft er jedoch so gut wie keinen Ton.
Rund 50 Jahre ist Herbert Grönemeyer bereits im Musikgeschäft. Längst ist er einer der erfolgreichsten deutschen Sänger aller Zeiten. Er hat zig Millionen Tonträger verkauft. Und seine Live-Auftritte lassen sich wahrscheinlich schon gar nicht mehr zählen.
Klar, für seinen nuschelnden Gesang ist der 68-Jährige nicht nur berühmt, er ist geradezu sein Markenzeichen. Doch auch wenn das schon zu so mancher Parodie des Sängers inspiriert hat, würde wohl niemand sagen, dass Grönemeyer per se nicht singen kann. Nach einem gemeinsamen Auftritt mit Rapper Soho Bani im Rahmen des "Icon League"-Finales könnte man allerdings genau dies annehmen. Keine Frage: Für diese Darbietung hätte "Herbie" von Dieter Bohlen keinen Recall-Zettel bekommen.
Die "Icon League" ist eine unter anderem von Ex-Nationalspieler Toni Kroos ins Leben gerufene Hallenfußball-Liga. Ein Auftritt von Grönemeyer und Soho Bani mit "Zeit, dass sich was dreht" erschien in diesem Rahmen nur allzu passend. Schließlich hatte Grönemeyer das Lied einst zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland veröffentlicht. Zusammen mit Sohi Bani sang er anlässlich der Heim-Europameisterschaft im Sommer eine neue Version des Songs ein.
Lag es am fehlenden Monitoring?
Der jetzige Live-Auftritt der beiden wurde von Besuchern des "Icon League"-Finales gefilmt und als Video in den sozialen Netzwerken hochgeladen. Beim Betrachten des Clips stellen sich jedoch spätestens ab Minute 1:40 die Nackenhaare hoch. Da kommt Grönemeyer auf die Bühne, um Soho Bani beim Refrain zu unterstützen. Doch die Pop-Ikone vergreift sich komplett im Ton und verpasst dabei nahezu durchgängig den rechtzeitigen Gesangseinsatz zur Musik.
Hat Grönemeyer plötzlich alles verlernt, was er sich in seiner fünf Jahrzehnte währenden Karriere draufgeschafft hat? Wohl eher nicht. Die zahlreichen Spekulationen über den Grund für den Aussetzer, die online kursieren, gehen auch vor allem in die Richtung, dass Grönemeyers Monitoring in den Kopfhörern ausgefallen sein dürfte. Da er die Musik wohl nicht auf seinem Ohr hatte, musste er sich an dem orientieren, was aus den Lautsprechern kam. Und weil sein Gesang dazu mutmaßlich erst technisch verzögert zu hören war, klang es, als sei er fortwährend neben der Spur.
Der Ausfall des Monitorings hat schon so manchen Sänger schräg klingen lassen. Nicht so oft passiert dies allerdings in so einem Rahmen wie dem "Icon League"-Finale. Und nicht so oft wird es sogleich auf Video eingefangen und landauf, landab publik gemacht.
Quelle: ntv.de, vpr