Nach mehreren Klagen wegen sexueller Gewalt stellen US-Ermittler bei Razzien die Luxusanwesen von "Diddy" Combs auf den Kopf. Für die Vorwürfe der Ex-Freundin des Rappers gibt es nun handfeste Belege: Ein Hotelvideo zeigt verstörende Bilder einer Beziehung.

Ein von CNN ausgestrahltes Video einer Hotel-Überwachungskamera soll zeigen, wie der Rapper Sean "Diddy" Combs seine Freundin Cassie im Jahr 2016 in einem Hotelflur in Los Angeles angreift. In der Sequenz ist Combs nur mit einem weißen Handtuch bekleidet, während er die R&B-Sängerin schlägt und tritt. Das Filmmaterial zeigt auch, wie Combs Cassie schubst und zerrt und eine Vase in ihre Richtung wirft.

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Das Video der Überwachungskamera vom 5. März 2016 gleicht einem Vorfall in einem Hotel in Los Angeles, den die Sängerin in einer im November eingereichten Klage beschreibt. Cassie, die mit bürgerlichem Namen Cassandra Ventura heißt, warf ihrem Mentor und Lebensgefährten darin auch jahrelangen sexuellen Missbrauch und andere Gewalt vor. In der Klage behauptet sie, Combs habe dem Hotel 50.000 US-Dollar für das Sicherheitsvideo gezahlt.

CNN teilte nicht mit, wie die Redaktion an das Video gelangte. Der Sender gab jedoch an, dass man den Aufnahmeort durch einen Vergleich des Filmmaterials mit öffentlich zugänglichen Bildern des InterContinental Hotels in Los Angeles überprüft habe.

Klage durch Vergleich beigelegt

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Der Klageschrift zufolge war Combs früher am Abend "extrem betrunken" gewesen und hatte Ventura ein blaues Auge geschlagen. Nachdem er eingeschlafen sei, habe sie versucht, das Hotel zu verlassen, heißt es in der Klageschrift. Hier beginnt mutmaßlich das Video. Man sieht, wie Ventura mit gepackter Tasche zu einer Reihe von Aufzügen geht. Combs wachte offenbar auf, verfolgte sie über den Hotelflur und fing an, sie anzuschreien. Im Video packt er sie heftig und reißt sie zu Boden, tritt sie und schleift sie über den Boden zurück Richtung Hotelzimmer. Cassies Klage wurde am Tag nach ihrer Einreichung durch einen Vergleich mit Combs beigelegt.

Weitere Klagen führten jedoch im März zu Razzien in mehreren Luxusanwesen des Rappers. Unter anderem hatte der Produzent Rodney "Lil Rod" Jones im Februar Klage vor einem Bundesgericht in New York eingereicht. Er wirft dem 54-Jährigen vor, ihn über einen Zeitraum von mehr als einem Jahr sexuell belästigt, unter Drogen gesetzt und bedroht zu haben. Combs, einer der erfolgreichsten Vertreter der Hip-Hop-Branche, der zudem auch als Plattenproduzent, Schauspieler und in anderen Geschäftsfeldern tätig ist, ließ die Vorwürfe im Februar durch sein Anwaltsteam als Lügen zurückweisen. Bislang äußerten sich seine Anwälte nicht zu dem Video. Die Ermittlungen dauern an. Combs wurde bislang nicht angeklagt.