Zum zwölften Mal keine Gnade John Lennons Mörder bleibt in Haft
13.09.2022, 18:55 Uhr
Vor knapp 42 Jahren erschoss er John Lennon: Mark David Chapman (auf einer Haft-Aufnahme von 2018).
(Foto: AP)
Über 40 Jahre ist es her, dass Mark David Chapman den einstigen Beatles-Sänger John Lennon in New York erschoss. Seither sitzt er in Haft. Gnadengesuche des mittlerweile 67-Jährigen scheitern immer wieder. So auch jetzt.
Es war eine der Taten, die auf der ganzen Welt für Schlagzeilen und Entsetzen sorgen: Am späten Abend des 8. Dezember 1980 feuerte der US-Amerikaner Mark David Chapman mit einem Revolver auf den ehemaligen Beatles-Sänger John Lennon. Der britische Musiker überlebte das Attentat vor seinem Apartment im New Yorker Stadtteil Manhattan zwar zunächst, erlag aber noch auf dem Weg ins Krankenhaus seinen Verletzungen.
Chapman, der sich wenige Stunden vor der Tat noch eine Schallplatte von Lennon signieren lassen hatte, ließ sich unmittelbar nach dem Mord widerstandslos festnehmen. Ihm wurde geistige Verwirrung attestiert. Er selbst plädierte im Prozess gegen ihn gleichwohl dafür, ihn schuldig zu sprechen. So kam es dann auch: 1981 wurde er zu einer Haftstrafe zwischen 20 Jahren und lebenslänglich verurteilt. Damals war Chapman 26 Jahre alt.
Seither sitzt der Attentäter ununterbrochen in Haft, wenngleich er mehrmals zwischen verschiedenen Gefängnissen verlegt wurde. Nach dem Verbüßen von 20 Jahren hinter Gittern nutzte Chapman erstmals die Chance, um seine Freilassung zu bitten. Doch sein Antrag wurde unter anderem mit dem Verweis auf die Schwere des Verbrechens abgelehnt.
Yoko Ono will ihn hinter Gittern sehen
Von diesem Moment an machte Chapman alle zwei Jahre von der Möglichkeit Gebrauch, ein erneutes Gnadengesuch einzureichen. Doch wieder und wieder erfuhr er Zurückweisung. So auch jetzt, da der mittlerweile 67-Jährige nach knapp 42 Jahren in Gewahrsam zum zwölften Mal eine entsprechende Bitte vorgetragen hat, wie der US-Sender NBC berichtet.
Chapman sei bereits Ende August von der zuständigen Kommission zu seinem Gesuch befragt worden, meldet NBC unter Berufung auf Behördenangaben. Die Details der Anhörung seien noch nicht veröffentlicht worden, doch habe sich der Lennon-Mörder bereits bei früheren Gelegenheiten reuig gezeigt. Demnach nannte er seine Tat etwa 2020 "verabscheuungswürdig". Er könne sich deshalb nicht beklagen, sollte er nie mehr in Freiheit kommen.
"Ich habe ihn nur aus einem Grund ermordet ... weil er sehr, sehr, sehr berühmt und ich sehr, sehr, sehr auf persönlichen Ruhm aus war. Sehr selbstsüchtig", zitiert NBC eine ältere Aussage Chapmans.
Dass er weiterhin in Haft bleibt, dürfte auch mit der Haltung von John Lennons Witwe Yoko Ono zu tun haben. Sie hat sich strikt dagegen ausgesprochen, ihn jemals wieder auf freien Fuß zu setzen. Im Februar 2024 soll Chapman das nächste Mal Gelegenheit erhalten, ein Gnadengesuch zu stellen.
Quelle: ntv.de, vpr