"Clickbait" mit Missbrauch?Journalist empört Mandy Moore mit Absage

Mandy Moore wirft Ryan Adams vor, sie während der Ehe psychisch missbraucht und kontrolliert zu haben. Das Thema immer wieder öffentlich breittreten will sie jedoch nicht. Umso wütender macht sie nun ein Journalist, der offenbar mit ihrem Leid "Clickbait" machen möchte.
Persönliches Leid, Schicksalsschläge oder öffentliche Skandale von Prominenten verkaufen sich in der Boulevardpresse wie warme Semmeln. Diese Erfahrung musste schon so mancher Star über sich ergehen lassen, auch Mandy Moore. Seit die US-Schauspielerin ihrem Ex-Mann Ryan Adams Anfang 2019 unter anderem kontrollierendes Verhalten, Manipulation und psychischen Missbrauch vorwarf, wird sie immer wieder auf ihre Erfahrungen mit dem Musiker angesprochen.
Auch zwei Jahre später wird das Thema noch immer gerne weiter ausgeschlachtet. Mit einem Vorfall, der das Blut der 36-Jährigen vor wenigen Tagen "zum Kochen gebracht hat", wendet sich Moore nun an die Öffentlichkeit.
Sie knöpft sich in einer Instagram-Story einen namentlich nicht genannten Journalisten vor, der offenbar ein "umfassendes Stück" über Moore zu schreiben plante, jedoch plötzlich das Interview mit ihr platzen ließ, weil sie darin nicht über ihren berühmten Ex-Mann sprechen wollte. In der Antwort des Redakteurs, die sie geteilt und kommentiert hat, hat sie zwei Stellen, in denen höchstwahrscheinlich der Missbrauch, beziehungsweise der Name von Ryan Adams genannt wird, unleserlich gemacht.
"Falsch für uns, mit dem Interview fortzufahren"
"Obwohl ich Mandys Entscheidung, nicht über [zensiert] reden zu wollen, vollkommen verstehe, wäre es aus unserer Sicht schwierig, es im Interview oder im folgenden Artikel nicht anzusprechen", schrieb der Journalist demnach. Jedes Interview über Moores Leben und ihre Karriere würde "unweigerlich die Diskussion ihrer Zeit mit [zensiert] beinhalten, angesichts der Auswirkungen, die er auf ihr Leben und ihre Karriere hatte." Daher sei es "falsch für uns, mit dem Interview fortzufahren", rechtfertigt der Journalist seine Absage.
Das will Moore nicht so stehen lassen. Es gebe bereits "unzählige Interviews", aus denen die nötigen Hintergrundinformationen genommen werden könnten, schreibt die schwangere Schauspielerin in ihrer Story empört. "Diese Geschichte ist vorbei, und es gibt nichts mehr dazu zu sagen".
Moore hat sicherlich viele gute Gründe, warum sie nicht daran interessiert ist, den Missbrauch durch ihren Ex-Mann noch einmal durchzukauen - und einer von ihnen könnte auch der Grund sein, warum Journalisten wie dieser so daran interessiert sind. "Jeder Kommentar, den ich zu dieser Erfahrung mache, wird sofort zu Clickbait und gibt ihnen die Energie und Zeit, die sie suchen und die sie schon zu lange von zu vielen gestohlen haben", schreibt die "This Is Us"-Darstellerin.
"Werde jede Sekunde gebären"
Das Nachrichtenportal habe zwar das Recht, das Interview abzusagen, doch sei die Botschaft, die es damit sende, beleidigend, so die 36-Jährige weiter. Zudem stünde es im Gegensatz zur aktuellen Diskussion über missbräuchliche Beziehungen. Damit würde der Wert einer Person direkt mit ihrem Täter verknüpft. "Die Weigerung, jemanden zu interviewen, weil er nicht bereit ist, dieses Trauma noch einmal öffentlich zu erleben? Nein, danke."
Da sie "jede Sekunde gebären werde", habe sie "keine Angst, gesunde Grenzen zu setzen", schreibt die Schauspielerin und Sängerin weiter. Mit Taylor Goldsmith, mit dem sie seit 2018 verheiratet ist, erwartet sie derzeit ihr erstes Kind. Es wird ein Junge, wie sie in einem Instagram-Post bekannt gab. Zuvor war sie von 2009 bis 2016 mit Ryan Adams verheiratet.
In einem Bericht der New York Times von 2019 werfen Moore und sechs weitere Frauen dem Musiker unter anderem kontrollierendes Verhalten vor. Über die Musik habe er Kontrolle über sie ausgeübt, sie emotional missbraucht und "davon abgehalten", mit anderen Produzenten und Managern zusammenzuarbeiten, sagte sie der Zeitung. "Er hat mir immer wieder gesagt: 'Du bist keine richtige Musikerin'", so Moore. Eine andere Frau wirft Adams eine "sexuelle Online-Kommunikation" vor, obwohl er gewusst habe, dass sie noch minderjährig gewesen sei.