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Joey ist einziger Bieter Kein neuer Herr im Kelly-Schloss

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(Foto: dapd)

Bei der Zwangsversteigerung des Familiensitzes der Kelly Family, Schloss Gymnich bei Köln, gibt nur ein einziger ein Gebot ab: Musikerspross Joey. Weil es zu niedrig ist, geht die Auktion in die zweite Runde. Dann könnte der Ire die historischen Gemäuer zum Schnäppchenpreis übernehmen - wenn ihm nicht ein anderer Bieter einen Strich durch die Rechnung macht.

Als einziger Bieter hat Joey Kelly im Brühler Amtsgericht ein Gebot für den langjährigen Sitz der Musikerfamilie, das Schloss Gymnich abgegeben. Er war bereit, über 1,7 Millionen Euro zu zahlen. Allerdings reichte das nicht: Denn ein Interessent musste mindestens die Hälfte des Verkehrswerts von 5,3 Millionen Euro bieten, um den Zuschlag zu bekommen. Nun wird das Gericht einen neuen Versteigerungstermin in einigen Monaten bestimmen, bei dem dann keine Untergrenzen mehr gelten. Joey Kelly hat also noch Chancen, alleiniger Schlossherr des Familienbesitzes zu werden.

Früher nächtigten hier Staatsgäste, derzeit niemand.

Früher nächtigten hier Staatsgäste, derzeit niemand.

(Foto: dpa)

Die Kelly Family hatte das denkmalgeschützte Wasserschloss mit dem dazugehörenden Park 1998 für 6,7 Millionen Euro selbst ersteigert. Nach dem Tod des Vaters zogen die Kinder nach und nach aus, seit einigen Jahren steht die imposante Immobilie leer. Nach Angaben des Kelly-Sohnes gehört sie anteilig den insgesamt zwölf Geschwistern der Musiker-Familie. "Bei so vielen Miteigentümern ist ein Verkauf einfach fast unmöglich, weil immer jemand anderer Meinung ist", hatte der 39-Jährige vor wenigen Tagen gesagt. "Deshalb habe ich die Versteigerung forciert."

Kelly macht Gericht zur Show-Bühne

Beim Gerichtstermin gab Joey Kelly sich wortkarger und wollte auf Journalistenfragen nicht antworten. Gekommen war er in kurzer Radlerhose und mit Joggingjacke. Nachdem er der Rechtspflegerin einen Zettel mit seinem Gebot zugeschoben hatte, verließ er den Saal - und kam zum Ende der Bieterzeit grinsend im Anzug wieder herein. Nach Angaben von Rechtspflegerin Andrea Zaverberg ist es durchaus erlaubt, dass bei einer Zwangsversteigerung der Besitzer einer Immobilie selbst mitbietet.

Zwar befanden sich mehrere Herrschaften im Saal, die Unterlagen dabei hatten und das ausliegende "Merkblatt für Bietinteressenten" einsteckten - aber niemand von ihnen gab ein Gebot ab. Möglicherweise warteten Interessenten ab, ob jemand die 50-Prozent-Untergrenze überschritt - um nun beim nächsten Termin mitzubieten, in der Hoffnung, das Schloss günstiger als für 2,65 Millionen Euro zu bekommen. Es kann allerdings auch passieren, dass mehrere Bieter den Preis dann in die Höhe treiben. "Ich gehe davon aus, dass beim nächsten Termin mehr herausspringt", sagte ein Vertreter der Gläubigerbank schmunzelnd.

Das barocke Schloss Gymnich hat eine bewegte Geschichte: In den 1970er und 80er Jahren war es das Gästehaus der Bundesregierung und beherbergte in dieser Zeit zahlreiche Staatsoberhäupter aus aller Welt

Quelle: ntv.de, dpa

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