Gut gelaunt nach Krebs-UpdateKönig Charles zapft ein Bierchen

Er kann es einfach: Beim Besuch einer Brauerei zapft König Charles laut Urteil der anwesenden Experten ein "perfektes Pint". Dabei zeigt er sich - wenige Tage, nachdem er über Fortschritte bei seinem Kampf gegen den Krebs informiert hat - bester Laune.
Prost auf die Gesundheit: König Charles III. hat sich bei einem Besuch in London in bester Festtagslaune gezeigt - und dabei einmal mehr bewiesen, dass er auch hinter dem Tresen eine gute Figur macht. Bei der Eröffnung der neuen Guinness Open Gate Brewery im Londoner Stadtteil Covent Garden zapfte der Monarch nicht nur sein eigenes Bier, sondern gönnte sich auch gleich einen kräftigen Schluck.
Es war der erste öffentliche Auftritt des Königs, seit er in einer Videobotschaft "gute Neuigkeiten" über den positiven Verlauf seiner Krebsbehandlung geteilt hatte. Die Erleichterung und Freude schienen ihm dabei deutlich ins Gesicht geschrieben zu sein.
Unter Anleitung von Experte Leo Ravina erhielt Charles eine Lektion in der hohen Kunst des Guinness-Zapfens: das Glas im 45-Grad-Winkel halten und das Bier anschließend 60 bis 70 Sekunden setzen lassen - Zeit genug, damit angeblich "300 Millionen Bläschen" im Trinkgefäß aufsteigen können.
Händeschütteln mit Passanten
Das Urteil des Experten fiel eindeutig aus: Der König habe ein "perfektes Pint" gezapft. Charles reagierte mit typisch britischem Humor: "Wenn Sie das sagen", antwortete er laut BBC trocken, bevor er probierte und sich anschließend amüsiert einen Guinness-Schaumschnurrbart von der Oberlippe wischte.
Während er für das klassische Stout und sogar für ein ausgefallenes Bier mit Aprikosengeschmack zu haben war, zeigte sich Charles bei einer technischen Spielerei skeptischer: Eine Maschine, die mithilfe von Rote-Bete- oder Karottensaft Bilder auf den Bierschaum drucken kann, konnte den Monarchen nicht ganz überzeugen.
Dass es dem König gesundheitlich besser geht, ließ sich vor allem vor den Toren der 73 Millionen Pfund teuren Brauerei beobachten. Trotz des typischen Londoner Nieselregens ließ es sich Charles nicht nehmen, auf die wartenden Passanten zuzugehen. Er schüttelte Hände, wünschte "Frohe Weihnachten" und unterhielt sich mit einem Paar darüber, wie es sein Baby bei dem Wetter warmhält.
Gemeinsamer Empfang mit Camilla
Auch seinen Humor hatte der König im Gepäck: Eine Gruppe von Sternsingern neckte er mit der Frage, ob sie wohl eigentlich vom Royal Opera House kämen und das hier nur ein Nebenjob sei. Den anwesenden Reportern drückte er augenzwinkernd rein, dass sie die Getränke leider nicht testen dürften.
Neben dem Bierbrauen ging es auch um Kultur und Ausbildung. Charles traf junge Auszubildende aus dem Gastgewerbe und unterhielt sich mit der Filmregisseurin Gurinder Chadha ("Kick It Like Beckham"). Sie stellte ihm ihren neuen Film "Christmas Karma" vor, eine moderne Adaption von Charles Dickens' "A Christmas Carol". Der König zeigte sich so interessiert an der Botschaft des Films über Mitgefühl, dass er laut Chadha um eine Kopie bat, um sie sich über die Feiertage auf seinem Landsitz in Sandringham anzusehen.
Nach seinem Abstecher in die Brauerei absolvierte Charles bereits den nächsten Termin - diesmal zusammen mit seiner Frau Camilla. Im Londoner St.-James-Palast gab das Königspaar einen besonderen Empfang für die Royal Navy. Anlass war die Heimkehr der "HMS Prince of Wales" - das Flugzeugträger-Flaggschiff der Royal Navy, das zuvor acht Monate lang auf hoher See im Einsatz gewesen war.
Charles und Camilla unterhielten sich angeregt mit Mitgliedern der Besatzung und deren Familien. Sie bedankten sich bei den Mitwirkenden der Operation für ihren langen Dienst und die Entbehrungen ihrer Angehörigen während der achtmonatigen Mission. Königin Camilla lud zudem die scheidenden und neu antretenden Kapitäne des Schiffes zu einer privaten Audienz ein.