Chester Bennigtons Sohn tobt Das Linkin-Park-Revival sorgt weiter für Wirbel
10.09.2024, 14:07 Uhr Artikel anhören
Das künftige Gesangsduo von Linkin Park: Mike Shinoda und Emily Armstrong.
(Foto: picture alliance / Jordan Strauss/Invision/AP)
Juhu! Linkin Park kehren zurück! Das haben viele Fans gedacht, als die Band vor Kurzem ihr Comeback mit neuer Sängerin bekannt gab. Doch nach und nach mischt sich immer mehr Kritik in die Freude. Nun geht auch noch der Sohn des verstorbenen Ex-Sängers Chester Bennington auf die Gruppe los.
Jaime Bennington, Sohn des verstorbenen Linkin-Park-Sängers Chester Bennington, hat harsche Kritik am Comeback der Band seines Vaters geübt. Co-Sänger Mike Shinoda habe "das Leben und das Vermächtnis meines Vaters in Echtzeit ausradiert", sagte er gegenüber dem "Billboard"-Magazin. Zudem bezeichnete er Shinoda als "senil und taub".
Die Rückkehr von Linkin Park Anfang September war schon kurz nach ihrer Bekanntgabe auf ein geteiltes Echo gestoßen. Die Band hatte sich per Livestream-Konzert bei ihren Millionen Fans weltweit zurückgemeldet. Gleichzeitig gab Linkin Park bekannt, dass Emily Armstrong, Frontfrau der Rockband Dead Sara, den markanten Sound der Band künftig als zweite Sängerin neben Gründungsmitglied Mike Shinoda prägen werde.
Gerade die Personalie Armstrong stieß vielen Fans jedoch sauer auf. Sie äußerten Bedenken aufgrund Armstrongs früherer Verbindungen zu Scientology und zu dem verurteilten Vergewaltiger Danny Masterson.
Emily Armstrong verteidigte sich
Vergangenen Freitag ging Armstrong in einem Statement auf die Vorwürfe ein. Sie habe Masterson, den sie "als Freund" betrachtet habe, vor einigen Jahren zu einer Gerichtsverhandlung begleitet, räumte sie ein. Aber: "Bald darauf wurde mir klar, dass ich das nicht hätte tun sollen. Seitdem habe ich nie wieder mit ihm gesprochen." Weiterhin stellte die 38-Jährige klar: "Ich dulde keinen Missbrauch und keine Gewalt gegen Frauen, und ich habe Mitgefühl mit den Opfern dieser Verbrechen."
Für die Auswahl der neuen Linkin-Park-Sängerin macht Jaime Bennington nun vor allem Shinoda verantwortlich: "Du hast das Leben und das Vermächtnis meines Vaters in Echtzeit ausradiert - und das während des internationalen Monats der Suizidprävention. Du weigerst dich, die Auswirkungen auf die Fans zu sehen, die Emilys Lebenseinstellungen mit sich bringen. Es gibt kein klärendes Statement den Opfern von Gewalt gegenüber, die zur Fangemeinde gehören", so der 28-Jährige.
Und Jaime Bennington legt nach: "Du hast das Vertrauen missbraucht, das dir jahrzehntelang von Fans und Menschen entgegengebracht wurde, die dich unterstützen, einschließlich mir. Wir haben dir vertraut, dass du der größere, bessere Mensch bist. Dass du die Veränderung bist. Weil du uns versprochen hast, dass das deine Absicht ist. Jetzt bist du einfach nur senil und taub."
"Liebe es, wenn ich es höre"
Shinoda hatte kürzlich das Band-Comeback und die Nominierung von Armstrong gerechtfertigt: "Emily war immer in der Lage, die Töne zu treffen und die Parts zu schreien", erklärte er. Gleichwohl würden die Fans sicher Zeit brauchen, um die Veränderung zu akzeptieren. "Die Frage wird sein: Wie kommt das bei den Leuten an? Ich weiß nicht, wie es sein wird. Aber ich weiß, dass ich es liebe, wenn ich es höre."
Umso spannender dürfte sein, wie die Fans auf das erste Album und die ersten Live-Auftritte der Band sieben Jahre nach Chester Benningtons Suizid reagieren werden. Der erste Auftritt von Linkin Park mit Sängerin Emily Armstrong ist für den 11. September in Los Angeles geplant. Am 15. November erscheint dann das erste Album der neu aufgestellten Band mit dem vielsagenden Titel: "From Zero".
Quelle: ntv.de, vpr/spot