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Verifizierung nicht überstanden Manipuliertes Kate-Foto und die bizarre "Vogue-Theorie"

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Dieselbe Frau, verschiedene Bilder.

Dieselbe Frau, verschiedene Bilder.

(Foto: picture alliance / AP Photo | Josh Olins // Kensington Palace // Collage: RTL/ntv)

Das bearbeitete Bild von Prinzessin Kate heizt Verschwörungsmythen an. Derzeit kursiert etwa die Theorie, ihr Gesicht sei einer alten Aufnahme aus der "Vogue" entnommen. Bei genauerer Betrachtung entlarvt das Verifizierungsteam von ntv diese Behauptung als Humbug.

Das vom Kensington-Palast herausgegebene Bild von Prinzessin Kate und ihren Kindern ist bearbeitet - das hat die Prinzessin von Wales selbst zugegeben. Vom Tisch ist die Angelegenheit damit nicht, vielmehr öffnet sie Tür und Tor für weitere Spekulationen. Boulevardmedien greifen derzeit eine These auf, nach der das Familienfoto nicht nur an einigen Stellen manipuliert ist, sondern ihr gesamtes Gesicht einer älteren Aufnahme entnommen wurde.

Dabei soll es sich um das Cover des Magazins "Vogue" aus dem Jahr 2016 handeln. Auf den ersten Blick besteht zwischen beiden Bildern tatsächlich eine bestechende Ähnlichkeit. Doch bei genauerer Betrachtung löst sich die Behauptung in Luft auf. "Auf beiden Fotos ist dieselbe Frau, aber es sind ganz sicher nicht dieselben Bilder", sagt Andreas Greuel vom Verifizierungsteam von ntv.

Erkennbar wird das etwa beim Vergleich der Gesichtspartien: Augenlider, Grübchen, Lachfalten und Augenbrauen unterscheiden sich deutlich. Auch seien Schatten und Lichteinfall unterschiedlich, sagt Greuel. Darüber hinaus trägt Prinzessin Kate auf dem "Vogue"-Cover einen Hut - die Haare nachzubearbeiten wäre mit einem enormen Aufwand verbunden. Die "Vogue-Theorie" entstammt also ganz sicher dem Bereich der Fake News.

X-Beitrag löst Spekulation aus

In die Welt gesetzt hat die Behauptung eine Mitarbeiterin der britischen Boulevardzeitung "Daily Star". Auf X hatte Ruby Naldrett am Montag einen Post veröffentlicht, in dem sie beide Bilder mithilfe eines Grafikdesign-Tools übereinanderlegt. Dass der Beitrag viral gegangen ist, liegt aber wohl weniger an der hieb- und stichfesten Beweisführung, sondern an den Umständen: Das Vertrauen in den Palast ist nach dem vermurksten Foto gebrochen, Gerüchte verfangen leichter.

Naldrett ließ ihre Motive später in einem Interview durchscheinen: "Es ist nur eine Theorie und sie könnte falsch sein, aber ich denke, der einzige Weg, wie sie [der Palast] all diesen Theorien Einhalt gebieten können, ist, das unbearbeitete Originalbild zu veröffentlichen", sagte sie dem "Daily Star". Darauf, dass ihr Beitrag millionenfach gesehen und von vielen Menschen mutmaßlich für bare Münze genommen wird, geht sie nicht ein.

"Hat sich Palast selbst zuzuschreiben"

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"Dass jetzt die Gerüchteküche brodelt und diverse, teils obskure Verschwörungserzählungen oder -mythen gestrickt werden, hat sich der Palast zum großen Teil selbst zuzuschreiben", sagt Verifizierungsexperte Greuel. "Der einfachste Weg wäre es gewesen, gleich am Tag nach den Recherchen mit den 'Originalfotos' an die Öffentlichkeit zu gehen", so Greuel. Diese Chance sei aber durch ein halb gares Eingeständnis ohne konkrete Informationen vertan worden. "So bleibt genug Raum für weitere Vermutungen, mit denen der Palast das Vertrauen weiter verspielt."

Das vom Kensington-Palast am Sonntag herausgegebene Foto zeigt Prinzessin Kate mit ihren drei Kindern. Es ist ihr erstes offizielles Bild seit einer Bauchoperation im Januar. Das Bild wurde zunächst von Nachrichtenagenturen verbreitet, doch später wieder zurückgezogen, weil es offensichtlich manipuliert war. Am Montag entschuldigte sich die Prinzessin von Wales für die Veröffentlichung und verwies auf ihre Photoshop-Skills: "Wie viele Amateurfotografen experimentiere auch ich gelegentlich mit der Bildbearbeitung", teilte sie mit.

Quelle: ntv.de, mdi

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