Schwanger zum Trinken gedrängt Mariah Carey ist auf Ellen DeGeneres sauer
02.09.2020, 11:55 Uhr
Erlitt bereits mehrere Fehlgeburten: Mariah Carey.
(Foto: imago/ZUMA Press)
Seit mehreren Wochen stehen Ellen DeGeneres und Verantwortliche ihrer US-Talkshow in der Kritik. Viele Mitarbeiter und Promis werfen ihnen Fehlverhalten vor. Auch Mariah Carey erinnert sich an einen Vorfall in der "Ellen Show", mit dessen Folgen sie lange zu kämpfen hatte.
Hinter den Kulissen der US-Talkshow von Ellen DeGeneres soll ein "hochgiftiges" Klima herrschen. Seit mehreren Wochen stehen die Verantwortlichen und die Moderatorin in der Kritik.
Im Zuge dessen ging auch der Umgang von DeGeneres mit Mariah Carey in einem Interview vor vielen Jahren erneut durch die sozialen Medien. Damals hatte die Moderatorin die Sängerin fast schon dazu gezwungen, eine Schwangerschaft mit der Öffentlichkeit zu teilen. Carey hatte laut einem aktuellen Interview mit "Vulture" lange Zeit mit den Folgen dieser Situation zu kämpfen.
Wie war es dazu gekommen? 2008 hatte es Gerüchte gegeben, dass Carey schwanger sei. DeGeneres sprach die Sängerin, die sich dazu nicht äußern wollte, in ihrer Show darauf an. Sie drängte ihr ein Glas Champagner auf, das Carey wegen des Alkoholgehalts aber nicht trinken wollte. So kam die Schwangerschaft ans Licht. "Ich kann nicht glauben, dass du mir das angetan hast, Ellen", erklärte Carey vor laufender Kamera. Kurz darauf erlitt die heute 50-Jährige eine Fehlgeburt.
"Ich kann nur sagen, dass ich mich in diesem Moment extrem unwohl gefühlt habe", beschreibt die Sängerin nun ihre damalige Gefühlslage. Es sei für sie sehr schwierig gewesen, sich mit den Nachwirkungen auseinanderzusetzen. "Ich war nicht dazu bereit, es irgendjemandem zu erzählen, weil ich zuvor schon eine Fehlgeburt gehabt hatte."
"Was hätte ich machen sollen?"
Sie wolle nicht auf jemanden eintreten, der bereits am Boden liege, "aber diesen Moment habe ich nicht genossen", sagt Carey. In solchen Situationen könne man empathischer vorgehen, was sie sich auch gewünscht hätte. "Aber was hätte ich machen sollen?"
Ellen DeGeneres und ihre gleichnamige Talkshow stehen seit einigen Wochen unter Beschuss. Ein aktueller und mehrere ehemalige Mitarbeiter erzählten "Buzzfeed" im Juli davon, dass sie hinter den Kulissen Rassismus, Angst und Einschüchterung ausgesetzt gewesen seien. Manche Kollegen seien sogar gefeuert worden, nachdem sie krankgeschrieben gewesen seien oder einen Urlaubstag für eine Beerdigung in Anspruch genommen hätten.
Eine schwarze Frau behauptete, sie sei während ihrer Anstellung mit rassistischen Kommentaren, Aktionen und "Mikroaggressionen" konfrontiert gewesen. Über die 62-jährige Moderatorin, die ihr Publikum in jeder Folge dazu aufruft, "kind", also nett, zu sein, sagte einer: "Dieser 'Sei nett'-Scheiß kommt nur, wenn die Kameras an sind. Es ist alles nur Show. Ich weiß, sie geben vielen Menschen Geld und helfen ihnen aus, aber es ist alles nur eine Show."
Auch einige US-Stars haben sich gegen die Moderatorin ausgesprochen. Mindestens ein ausführender Produzent und weitere Mitarbeiter der "Ellen Show" wurden seitdem gekündigt. Ellen DeGeneres bat die Betroffenen in einer öffentlichen Stellungnahme um Entschuldigung.
Quelle: ntv.de, lri/spot