"Ich bin ein bisschen sauer"Morgan Freeman kämpft gegen KI-Fakes seiner Stimme

KI macht auch vor Hollywood-Ikonen nicht halt. In einem Interview erklärt Morgan Freeman, dass seine Anwälte alle Hände voll zu tun haben, KI-Fakes seiner Stimme zu verfolgen. Die Technologie gefährde die Existenzgrundlage des Berufs, warnt auch die Gewerkschaft.
Hollywoodlegende Morgan Freeman hat eine der markantesten Stimmen. Gerade deswegen wird sie immer wieder verfälscht mit KI-Repliken genutzt. Dagegen geht der Schauspieler rechtlich vor.
"Ich bin ein bisschen sauer", sagte der 88-Jährige im Interview mit "The Guardian". Er sei wie jeder andere Schauspieler: "Imitiert mich nicht mit Falschheit. Ich mag das nicht und werde bezahlt, diese Dinge zu tun. Wenn ihr das also ohne mich macht, dann beraubt ihr mich."
Nach dem Tod von James Earl Jones, der Darth Vader in "Star Wars" seine ikonische Stimme verlieh, wird diese mithilfe künstlicher Intelligenz weiterverwendet - mit seinem Einverständnis. Der Schauspieler hatte der Nachbildung seiner Stimme durch KI zugestimmt. Freeman ("Sieben", "Die Verurteilten") lehnt solch eine Nutzung seiner KI-generierten Stimme ab: "Naja, ich sage es mal so, meine Anwälte sind sehr, sehr beschäftigt." Gefragt, ob es bereits entdeckte und verfolgte Fälle gebe, sagte Freeman: "Viele, ja. Ziemlich viele."
Freeman zählt auf Gewerkschaften
Auch von der gänzlich von KI generierten Schauspielerin Tilly Norwood ist Freeman kein Fan. "Niemand mag sie, weil sie nicht real ist, also wird das nicht klappen in Filmen oder im Fernsehen." Er zählt dabei auch auf Gewerkschaften: "Die Aufgabe der Gewerkschaft ist es, dafür zu sorgen, dass Schauspieler weiterhin schauspielern können, da wird es einen Konflikt geben."
Die größte der Gewerkschaften für Schauspieler, SAG-AFTRA, kritisierte nach der Veröffentlichung des KI-Schauspielmodels, dass die Technologie kein Problem löse, sondern schaffe: Es nutze gestohlene Darbietungen, bringe Schauspieler um ihre Arbeit und gefährde schlussendlich ihre Existenzgrundlage.