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Zwei Kinder verloren Nick Cave fühlt sich schuldig am Tod der Söhne

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Musste zwei seiner Kinder begraben: Nick Cave.

Musste zwei seiner Kinder begraben: Nick Cave.

(Foto: IMAGO/ABACAPRESS)

Zweimal verliert Nick Cave einen Sohn. Arthur stirbt 2015, da ist er erst 15 Jahre alt. Mit 31 Jahren kommt 2022 auch Jethro ums Leben. Bis heute fühlt sich der Musiker für beide Tode verantwortlich, wie er jetzt in einem Interview erklärt. Ein Kind zu begraben, sei "gegen die Natur".

Hinter Musiker Nick Cave liegen harte Jahre. 2015 verunglückte sein Sohn Arthur mit nur 15 Jahren. Er stürzte von einer Klippe in Brighton. Sieben Jahre später musste der Sänger der The Bad Seeds auch noch den 31-jährigen Jethro zu Grabe tragen. Im Interview mit dem "Guardian" spricht der 66-Jährige jetzt über diese beiden Schicksalsschläge und offenbart, dass er sich für sie verantwortlich fühlt. Er könnte gar nicht anders, denn "das Einzige, was man tun muss, ist, seine Kinder zu beschützen", so Cave. Es sei "gegen die Natur", ein Kind zu begraben.

Nick Cave mit seinen Zwillingssöhnen Arthur (l.) und Earl.

Nick Cave mit seinen Zwillingssöhnen Arthur (l.) und Earl.

(Foto: imago/Future Image)

Arthur soll damals zum ersten Mal LSD genommen haben. Außerdem hatte er wohl Cannabis im Blut. Laut Polizei war der Teenager so aufgedreht, dass er "nicht mehr spüren konnte, was real ist und was nicht". In einer letzten Nachricht an einen Freund fragte er: "Wo bin ich?" Kurz vor seinem Tod wurde er von Zeugen dabei beobachtet, wie er im "Zickzack" über das Gras am Rand der Klippe lief, ehe er über einen Sicherheitszaun kletterte und abstürzte, hieß es damals im Polizeibericht.

Nick Cave & The Bad Seeds auf RTL+ Musik
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(Foto: picture alliance / Chris Pizzello/Invision/AP)

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Der Journalist möchte von Nick Cave wissen, ob er sich womöglich auch die Schuld an diesem Unglück gebe, weil Drogen im Spiel waren. "Das könnte ein gewisses Element dabei sein, ja", räumt dieser daraufhin ein. "Sehen Sie, diese Dinge sind in unserer DNA, sie werden vererbt. Ich möchte keine Vermutungen über Arthur anstellen, er war noch ein kleiner Junge. Es ist ja nicht so, dass er wirklich mit Drogen zu tun hatte."

Flucht nach Los Angeles

Nick Cave und Jethro im Jahr 2017.

Nick Cave und Jethro im Jahr 2017.

(Foto: imago/Starface)

Nach Arthurs Tod zog die Familie, zu der noch Caves Ehefrau Susie sowie Arthurs Zwillingsbruder Earl gehören, nach Los Angeles, weil es sie "zu sehr berührte", weiter in der Nähe des Unglücksorts zu wohnen. Durch die Berichterstattung sah sich Cave damals gezwungen, "öffentlich zu trauern", erklärt er weiter. "Das war seltsamerweise hilfreich. Es hat mich davon abgehalten, die Fenster zu schließen, die Türen zu verriegeln und einfach in dieser dunklen Welt zu leben."

Auf die Frage, ob ihm seine Erfahrungen mit der Trauer von damals nach dem Tod von Jethro geholfen haben, antwortet der Musiker: "Ja. Es hat wirklich geholfen, weil ich wusste, dass ich es schaffen kann. Ich hatte das schon durchgemacht." Er fühle sich aber nicht etwa verflucht, weil er zwei Söhne verlor.

Jethro litt unter Schizophrenie

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Über Jethro sprechen möchte Nick Cave jedoch nicht, denn er lernte ihn erst mit sieben Jahren kennen. Bis dahin lebte der Junge allein bei Caves Ex-Freundin, dem Model Beau Lazenby. Er empfände es ihr gegenüber als respektlos, über ihn zu reden. Als Teenager arbeitete Jethro erfolgreich als Model, 2012 aber kam der Absturz. Er konsumierte immer wieder Drogen und stand mehrfach vor Gericht.

Auch 2022 war er eben erst aus dem Gefängnis entlassen worden, nachdem er zuvor auf seine Mutter losgegangen war. Kurz darauf fand man ihn tot in einem Motelzimmer im australischen Melbourne. 2018 war Jethro schon einmal verurteilt worden, weil er seine Ex-Freundin geschlagen hatte. Er soll unter Schizophrenie gelitten haben.

Quelle: ntv.de, nan

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