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Klage gegen ihn zugelassen Prinz Andrew scheitert vor Gericht

Hat auch im dritten Anlauf keinen Erfolg: Prinz Andrew.

Hat auch im dritten Anlauf keinen Erfolg: Prinz Andrew.

(Foto: dpa)

Virginia Giuffre wirft Prinz Andrew vor, sie sexuell missbraucht zu haben, als sie noch minderjährig war. Lange hofft der Prinz, mit einem blauen Auge davonzukommen. Nun aber lehnt ein Richter den Antrag seiner Anwälte ab, die Klage Giuffres abzuweisen.

Ginge es nach Prinz Andrew und seinen Anwälten, würde er einer Zivilklage in den USA wegen sexuellen Missbrauchs der damals minderjährigen Virginia Giuffre entkommen. Dafür sollte ein Deal zwischen seinem mutmaßlichen Opfer und dem einstigen Strippenzieher Jeffrey Epstein sorgen. Daraus wird nun aber nichts. Ein New Yorker Richter hat entschieden, die Klage zuzulassen.

Giuffre wirft dem britischen Prinzen vor, sie 2001 missbraucht zu haben, als sie erst 17 Jahre alt war. Arrangiert hatte das Treffen damals der verurteilte und 2019 in Haft per Selbsttötung gestorbene Epstein, beziehungsweise dessen Ex-Freundin, die ebenfalls jetzt verurteilte Ghislaine Maxwell. Ein Vorwurf, den Andrew seit jeher weit von sich weist. In einem Interview mit dem Sender BBC erklärte er 2019, sich nicht daran erinnern zu können, Giuffre jemals getroffen zu haben. Und sicherlich habe er mit ihr keinen Sex gehabt, so der zweitälteste Sohn der Queen damals.

Seine Anwälte argumentierten jetzt, dass Giuffre 2009 vor Gericht zugestimmt hatte, niemanden mehr zu verklagen, der mit Epstein in Verbindung stand, als sie ihre Schadensersatzklage gegen den milliardenschweren Sexualstraftäter beilegte. Während der virtuellen Anhörung sagten sie, der Herzog von York sei ein "potenzieller Angeklagter" im Sinne der Vereinbarung, deswegen solle der Fall "eingestellt werden". Giuffre habe mit der außergerichtlichen Einigung ihr Recht auf eine Klage verwirkt. Der Anwalt der Klägerin hingegen befand, dass lediglich die Parteien der Vergleichsvereinbarung selbst davon profitieren könnten, nicht aber ein "Dritter".

Vereinbarung nützt Andrew nichts

Ähnlich sah es auch Richter Lewis A. Kaplan. In seiner Entscheidung sagte er, dass die Schweigevereinbarung nicht genutzt werden könne, um dem Herzog von York zu dienen. Der war schon früher zweimal mit dem Versuch gescheitert, die Klage zu stoppen. Zum einen hatte er sich wochenlang einer Zustellung der Klageschrift entzogen, indem er seinen Wohnsitz auf dem Gelände von Schloss Windsor mied.

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Zum anderen versuchte er, die Klage zu vereiteln, indem er seine Anwälte argumentieren ließ, die inzwischen in Australien lebende Giuffre könne nicht in den USA vor Gericht ziehen. Mit der Entscheidung von Richter Kaplan steht dem Zivilprozess nun wohl tatsächlich nichts mehr im Wege.

Erst Ende des vergangenen Jahres war Epsteins Vertraute, Ghislaine Maxwell, in fünf von sechs Anklagepunkten wegen Sexhandels mit Minderjährigen schuldig gesprochen worden. Die Staatsanwaltschaft warf ihr vor, als rechte Hand von Epstein minderjährige Opfer für dessen Sexring beschafft zu haben.

Quelle: ntv.de, nan

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