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"Watch me"-Sänger verurteilt Rapper Silentó muss 30 Jahre hinter Gitter

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Er hat gestanden, seinen Cousin erschossen zu haben: Silentó.

Er hat gestanden, seinen Cousin erschossen zu haben: Silentó.

(Foto: picture alliance / Koi Sojer/MediaPunch)

Mit "Watch Me (Whip/Nae Nae)" gelingt Rapper Silentó 2015 mit gerade mal 17 Jahren ein viraler Hit. Doch er macht auch mit psychischen Problemen und Delikten wie Körperverletzung Schlagzeilen. Dann erschießt er seinen Cousin - und wird nun verurteilt.

Ein dramatischer Fall, der das abrupte Ende einer möglicherweise vielversprechenden Musikkarriere besiegelt: Silentó, der mit bürgerlichem Namen Ricky Lamar Hawk heißt, ist zu einer Haftstrafe von 30 Jahren verurteilt worden.

Der 27-jährige Rapper hatte sich vor Gericht schuldig bekannt, seinen 34-jährigen Cousin Frederick Rooks III erschossen zu haben. Das geht aus einer Erklärung der Bezirksstaatsanwältin aus DeKalb County hervor, die unter anderem die "New York Times" zitiert.

Der Musiker, der 2015 mit seinem viralen Hit "Watch Me (Whip/Nae Nae)" Berühmtheit erlangt hatte, bekannte sich des Totschlags, schwerer Körperverletzung, des Waffenbesitzes während einer Straftat und der Verheimlichung eines Todesfalls schuldig. Die ursprüngliche Mordanklage wurde daher fallengelassen. Silentó betonte, psychisch krank zu sein.

"Schuldig, aber psychisch krank"

Die Tragödie ereignete sich in den frühen Morgenstunden des 21. Januar 2021 in einem Vorort von Decatur, Georgia. Wie aus Polizeiberichten hervorgeht, fanden Beamte Frederick Rooks III mit mehreren Schusswunden vor einem Wohnhaus, er verstarb noch am Tatort. Überwachungskameras in der Nachbarschaft zeichneten auf, wie ein weißer BMW SUV vom Tatort flüchtete. Der Wagen konnte später eindeutig Silentó zugeordnet werden.

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Rund zehn Tage nach seiner Festnahme am 1. Februar 2021 gestand der Rapper schließlich, seinen Cousin erschossen zu haben. Ballistische Untersuchungen bestätigten, dass die am Tatort gefundenen zehn Patronenhülsen zu seiner Waffe gehörten.

Mit seinem Schuldbekenntnis "schuldig, aber psychisch krank" ist das Justizministerium des Bundesstaates dafür verantwortlich, Silentós psychische Gesundheit zu bewerten und ihn zu behandeln. Das bedeutet, dass er während seiner Haftzeit psychiatrische Betreuung erhalten soll.

1,9 Milliarden Abrufe auf Youtube

Schon 2019 hatte Silentó in der TV-Sendung "The Doctors" offen über seine Depressionen und seine traumatische Kindheit gesprochen. "Ich kämpfe schon mein ganzes Leben gegen Dämonen", erklärte er. "Ich sah Familienmitglieder, die mit Wänden sprachen. Ich sah zu, wie Familienmitglieder kämpften. Ich sah zu, wie Familienmitglieder versucht haben, einander umzubringen. Niemand sollte so etwas mitansehen müssen."

Zum Zeitpunkt seiner Inhaftierung erklärte eine Vertreterin, dass Silentó "immens unter einer Reihe von psychischen Erkrankungen" gelitten habe. Bereits vor den tödlichen Schüssen war er mehrmals mit der Polizei in Konflikt geraten, unter anderem wegen häuslicher Gewalt, Körperverletzung und Raserei.

Silentó war noch Schüler in einem Vorort von Atlanta, als er 2015 "Watch Me (Whip/Nae Nae)" veröffentlichte und damit einen globalen Tanzhype auslöste. Das zugehörige Musikvideo wurde auf Youtube bis heute über 1,9 Milliarden Mal angesehen.

Quelle: ntv.de, vpr/spot

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