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Eklat bei Awards Show Robert De Niro knöpft sich nicht nur Trump vor

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Lässt sich nicht gern zensieren: Robert De Niro.

Lässt sich nicht gern zensieren: Robert De Niro.

(Foto: picture alliance / Evan Agostini/Invision/AP)

Dass Robert De Niro kein Freund von Donald Trump ist, ist nicht neu. Der eigentliche Aufreger bei einer Award-Show in den USA ist daher auch nicht, dass er sich in seiner Rede an dem ehemaligen US-Präsidenten abarbeitet. Skandalös ist vielmehr, dass er offenbar daran gehindert werden sollte.

Robert De Niro lässt sich nicht das Wort verbieten. Das hat der Schauspieler bei den Gotham Awards, bei denen er eine Auszeichnung entgegennahm, unter Beweis gestellt. Als er seine vorbereitete Dankesrede bei der Preisverleihung für Independent-Filme vortragen wollte, merkte der 80-Jährige offenbar, dass entscheidende Teile fehlten.

"Der Anfang meiner Rede wurde bearbeitet, herausgeschnitten, und ich wusste nichts davon", sagte De Niro US-Medienberichten zufolge. "Und ich möchte ihn lesen", fügte er demnach hinzu. Der Oscarpreisträger ging zurück an seinen Platz und holte sein Handy, von dem er dann die ursprüngliche Version seiner Rede ablas.

In seinem Vortrag bezog sich De Niro auf seinen Film "Killers of the Flower Moon", der von Morden an amerikanischen Ureinwohnern aus Gier handelt. Dabei schlug er auch den Bogen in die Gegenwart. "Geschichte ist nicht mehr Geschichte. Die Wahrheit ist nicht die Wahrheit. Sogar Fakten werden durch alternative Fakten ersetzt und von Verschwörungstheorien und Hässlichkeit angetrieben", sagte der Hollywood-Star. Die Anspielung auf Ex-US-Präsident Donald Trump und seine Anhänger war nicht zu überhören.

"30.000 Mal belogen"

Dann sprach der Schauspieler Trump explizit an: "Der ehemalige Präsident hat uns während seiner vierjährigen Amtszeit mehr als 30.000 Mal belogen. Und in seiner aktuellen Kampagne der Vergeltung hält er das Tempo hoch". Der Republikaner, der 2024 wieder ins Weiße Haus einziehen will, greife die Schwachen an und "zerstöre die Gaben der Natur", so De Niro.

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Trump habe zudem Respektlosigkeit gegenüber den Native Americans gezeigt, indem er den Namen einer Häuptlingstochter als Schimpfwort für die demokratische Senatorin Elizabeth Warren verwendet habe. So schloss De Niro wieder den Kreis zu "Killers of the Flower Moon".

An diesem Punkt stand dann wohl die eigentliche Danksagung an, wie sie auch auf dem Teleprompter erschien. Aber De Niro war die Lust darauf anscheinend vergangen. Dem Streamingdienst Apple TV+, der den Film produziert hatte, wolle er später im kleinen Kreis danken, sagte De Niro. Den Veranstalter der Preisverleihung wolle er hingegen von seinem Lob ausnehmen. "Gotham, blah blah blah, aber ich habe überhaupt keine Lust, ihnen für das, was sie getan haben, zu danken", erklärte De Niro und ergänzte: "Wie konnten sie eigentlich wagen, das zu tun".

Quelle: ntv.de, vpr/spot

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