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"Der ganze Fall ist Unsinn" Robert De Niro schimpft vor Gericht

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Erschien persönlich zum Prozess: Robert De Niro.

Erschien persönlich zum Prozess: Robert De Niro.

(Foto: IMAGO/ABACAPRESS)

Sie wirft ihm Diskriminierung, Belästigung und schlechte Behandlung vor. Er beschuldigt sie, ihn und seine Firma hinter seinem Rücken abgezockt zu haben. Vor Gericht fetzt sich Hollywood-Star Robert De Niro mit einer Ex-Angestellten. Im Raum stehen von beiden Seiten Schadenersatzforderungen in Millionenhöhe.

Seit Wochenbeginn werden vor Gericht im New Yorker Bezirk Manhattan zwei Klagen um Robert De Niro und eine ehemalige Mitarbeiterin des Hollywood-Stars verhandelt. In seiner Aussage vor Gericht hat der Schauspieler das Ganze nun mehrfach als "Unsinn" bezeichnet, wie das Branchenmagazin "The Hollywood Reporter" berichtet.

"Der ganze Fall ist Unsinn. Es ist absurd. Aber ich bin hier", erklärte De Niro demnach bei der Befragung durch den Anwalt der Klägerin. Die ehemalige Assistentin des Schauspielers behauptet in ihrer Klage, sie sei aufgrund ihres Geschlechts Diskriminierung und Belästigung ausgesetzt gewesen.

De Niros frühere Mitarbeiterin wirft dem Schauspieler etwa vor, er habe sie unerwünschtem Körperkontakt ausgesetzt. Zum Beispiel habe er sie aufgefordert, ihm den Rücken zu kratzen. Auch habe De Niro "sexuell aufgeladene Kommentare" abgegeben und ihr "stereotypisch weibliche Aufgaben wie Hausarbeit" zugewiesen. Überdies sei sie nicht ausreichend bezahlt worden. Eine Vergütung für unzählige Überstunden habe es ebenfalls nicht gegeben.

"Hören Sie auf damit"

Vor Gericht kam auch zur Sprache, De Niro habe von seiner Ex-Assistentin unter anderem verlangt, ihr gegen 23 Uhr einen Martini zu bringen. Der Hollywood-Star habe die Frau sogar zweimal angerufen, während sie sich gerade auf der Beerdigung eines Familienmitgliedes befunden habe. De Niro verneinte jedoch, davon gewusst zu haben, wo sich die Frau zu dem Zeitpunkt befand.

Der 80-Jährige wirft seiner ehemaligen Angestellten unterdessen in einer vorangegangenen Klage vor, unter anderem Restaurantrechnungen auf Kosten seiner Firma Canal Productions beglichen zu haben. Während ihrer Arbeitszeit habe sie zudem "astronomische Mengen an Zeit" mit dem Schauen von Netflix verbracht.

Auf die Frage, ob er seine Klage in dem Wissen eingereicht habe, dass dies mediale Aufmerksamkeit erzeugen und möglicherweise den Ruf der Klägerin schädigen würde, antwortete De Niro laut "The Hollywood Reporter" in dem Prozess: "Hören Sie auf damit, ich wollte nichts ruinieren. Dafür habe ich keine Zeit." Auf die Frage, ob er sie schlecht behandelt habe, antwortete De Niro schließlich gegen Ende der Befragung direkt an seine ehemalige Assistentin gerichtet, sie solle sich schämen.

Zoff um Vielfliegermeilen

Auch auf die Vorwürfe, die De Niro und seine Firma gegen die Frau erheben, wurde vor Gericht eingegangen. In den Monaten vor ihrer Kündigung soll die ehemalige Assistentin angeblich fünf Millionen angesammelte Vielfliegermeilen von der Firmenkarte entnommen haben. De Niro beharrt darauf, dass diese zurückgegeben werden: "Das ist alles, was ich verlange: Gib die Sachen zurück, gib die Flugmeilen zurück", wird er zitiert.

Bereits 2019 hatte De Niros Firma die Ex-Assistentin auf mindestens sechs Millionen US-Dollar verklagt. Sie fordert in der Gegenklage mindestens zwölf Millionen Dollar. Beide Fälle werden in Manhattan verhandelt. Voraussichtlich soll der Zivilprozess zwei Wochen dauern.

Quelle: ntv.de, vpr/spot

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