Wahlaufruf für Kamala Harris Sally Field offenbart illegale Abtreibung mit 17
08.10.2024, 10:24 Uhr Artikel anhören
Das Recht auf Abtreibung ist ein wichtiges Thema im US-Wahlkampf. Schauspielerin Sally Field unterstützt Kamala Harris. Dafür macht sie erstmals öffentlich, mit 17 illegal abgetrieben zu haben. Ein "traumatisches Erlebnis", vor dem Field junge Frauen heute bewahren will.
"Ich schäme mich immer noch sehr." So leitet Oscar-Preisträgerin Sally Field ein Video bei Instagram ein, in dem sie zum ersten Mal darüber spricht, als 17-Jährige abgetrieben zu haben. Sie habe "lange gezögert", über ihr "schreckliches Erlebnis" zu sprechen.
Der Eingriff war damals in den USA verboten. "Es war in einer Zeit, die noch schlimmer war als heute. Eine Zeit, in der Verhütungsmittel nicht ohne Weiteres verfügbar waren", blickt die inzwischen 77-Jährige zurück. Für die Abtreibung habe sie nach Mexiko fahren müssen. Ein mit ihrer Familie befreundeter Arzt habe sie damals von Kalifornien ins mexikanische Tijuana gefahren und sie mit einem Umschlag mit Geld in einem "üblen Viertel" in ein Gebäude geschickt. Ohne Betäubung sei dort der schmerzhafte Eingriff vorgenommen worden. Dabei sei sie sexuell belästigt worden. Das Erlebnis beschreibt Field rückblickend als "traumatisch". So viele junge Frauen ihrer Generation hätten damals heimlich abtreiben müssen, erklärt Field in dem Video.
"Das ist einer der Gründe, warum so viele von uns Kamala Harris und Tim Walz unterstützen", schreibt der "Mrs. Doubtfire"-Star zu dem Video. Wähler in jedem Staat sollten eine Partei wählen, die reproduktive Rechte schützt. Junge Frauen in den USA sollten wegen strikter Abtreibungsvorschriften nicht Ähnliches wie sie damals durchmachen würden. "Wir können nicht zurückgehen", mahnt Field. "Wir müssen kämpfen."
Recht auf Abtreibung ist wichtiges US-Wahlkampf-Thema
Der Streit über das Recht auf Abtreibung ist eines der zentralen Themen im US-Wahlkampf. Die Demokraten um Kandidatin Kamala Harris warnen immer wieder davor, dass die Rechte von Frauen in den USA in großer Gefahr seien. Vor gut zwei Jahren hatte das Oberste Gericht das landesweite Recht auf Abtreibung gekippt. Ex-Präsident Trump hatte durch mehrere Nachbesetzungen die Mehrheit am Gericht deutlich nach rechts verschoben und damit diese Entscheidung erst ermöglicht. Nun können die Bundesstaaten über das Abtreibungsrecht entscheiden - in etlichen sind Abtreibungen mittlerweile weitgehend verboten.
Quelle: ntv.de, csp/dpa