Nach Witzen über Behinderte Sat.1 nimmt neue Show von Luke Mockridge aus dem Programm
08.09.2024, 14:33 Uhr
Sat.1 legt die neue Sendung "Was ist in der Box?" mit Luke Mockridge auf Eis.
(Foto: picture alliance / Jens Niering)
Mit abwertenden Aussagen über die Paralympischen Spiele und Menschen mit Behinderung sorgt Luke Mockridge für Kritik. Öffentlich entschuldigt sich der Komiker. Der Sender Sat.1 zieht dennoch Konsequenzen und nimmt die neue Show des 35-Jährigen noch vor der Premiere aus dem Programm.
Nach fragwürdigen Witzen über Behindertensportler verzichtet der Sender Sat.1 auf die Ausstrahlung der neuen Show von Komiker Luke Mockridge. Man habe sich dazu entschieden, die "neue Show 'Was ist in der Box?' am 12. September nicht zu starten", sagte ein Sendersprecher.
Stein des Anstoßes ist ein Ausschnitt aus dem Podcast "Die Deutschen" von Nizar und Shayan, in dem Mockridge zu Gast war. Das Trio spricht in der Folge, die bereits Mitte August veröffentlicht wurde, auch über die Paralympischen Spiele. Unter anderem sagt Mockridge während des Gesprächs: "Also es gibt Menschen ohne Beine und ohne Arme, die wirft man ins Becken - und wer als Letzter ertrinkt, hat gewonnen." Einige weitere Aussagen zu den Paralympics hatte Mockridge offensichtlich vom US-Komiker Shane Gillis abgekupfert.
Nach großer Kritik entschuldigte sich der 35-Jährige am Samstag für seine Äußerungen. "Selbstverständlich war es nie meine Absicht, Menschen mit Behinderung ins Lächerliche zu ziehen - besonders während dieser großartigen Paralympischen Spiele", schrieb Mockridge bei Instagram. "Aus meiner eigenen Erfahrung bei der Arbeit mit behinderten Menschen habe ich immer einen scharfen, schwarzen Humor erlebt, den ich gefeiert habe. Dass es mir nicht gelungen ist, das richtig zu vermitteln, und dass ich Menschen verletzt habe, tut mir wirklich leid."
Der Sat.1-Sprecher sagte: "Die Aussagen zu behinderten Menschen und Para-Sportlern, über die sich viele Menschen zu Recht empören, passen nicht zu unseren Werten. Luke Mockridge hat schnell erkannt, was er mit diesen Sätzen alles falsch gemacht hat." Er fügt an: "Wir wünschen uns, dass Luke Mockridge einen Weg findet, seiner Entschuldigung Taten folgen zu lassen und das Thema im Sinne aller Menschen mit Behinderung und im Sinne aller Para-Sportlerinnen und Sportler, die uns aus Paris mit ihren Leistungen beeindruckt und verzaubert haben, weiter aufzuarbeiten."
Quelle: ntv.de, jpe