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"Dieser Krieg ist illegal" Schwarzenegger redet russischen Soldaten ins Gewissen

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Neun Minuten dauert die Ansprache, mit der Hollywoodstar Schwarzenegger die Kreml-Propaganda zum Krieg in der Ukraine aufs Korn nimmt. In der Hoffnung, dass sein Clip sich verbreitet, redet er den russischen Soldaten eindringlich ins Gewissen: "Ihr kennt die Wahrheit, ihr seht sie mit eigenen Augen."

Der ehemalige kalifornische Gouverneur und Schauspieler Arnold Schwarzenegger richtet sich in einer Videobotschaft an alle Russen, seine russischen Freunde und die russischen Soldaten. In dem gut neunminütigen Clip, den Schwarzenegger über Twitter verbreitet, bezieht sich der 74-Jährige unter anderem auf die vermeintliche Entnazifizierung der Ukraine, mit der der russische Präsident Wladimir Putin seinen Angriffskrieg gegen das Nachbarland unter anderem begründet. "Das ist nicht richtig", sagt Schwarzenegger und verweist auch darauf, dass in Kiew mit Wolodymyr Selenskyj ein jüdischer Präsident regiert.

Mit ihrer Propaganda-Maschinerie habe die russische Führung nicht nur das eigene Volk belogen, sondern auch die eigenen Soldaten. "Manchen wurde gesagt, sie würden gegen Nazis kämpfen und von den Ukrainern als Helden begrüßt werden", sagt Schwarzenegger. Andere hätten gedacht, sie würden nur an einer Übung teilnehmen. "Sie wussten nicht einmal, dass sie in den Krieg geschickt wurden." Und wieder andere glaubten, sie müssten russisch-stämmige Menschen in der Ukraine beschützen. "Nichts davon ist wahr", erklärt Schwarzenegger. Tatsächlich seien diese Soldaten auf den heftigen Widerstand der Ukrainer gestoßen, die nichts anderes tun, als ihre Familien und ihr Land zu beschützen. Zu Tausenden seien sie bereits auf dem Schlachtfeld gestorben.

"Schlechtes Gewissen bis zum Lebensende"

Der Schauspieler schlägt dann einen Bogen zum Überfall der Nationalsozialisten auf Russland: Wenn er Bilder sehe, wie Kleinkinder aus Ruinen gezogen werden, glaube er, einen Dokumentarfilm über die Gräueltaten im Zweiten Weltkrieg zu sehen und nicht die aktuellen Nachrichten des Tages. Auch sein Vater, der mit der deutschen Wehrmacht in Leningrad gekämpft habe, sei mit den Lügen der Nazi-Propaganda vollgestopft gewesen. Als er aus Leningrad abzog, sei er ein gebrochener Mann gewesen, verletzt und bis zum Ende seines Lebens von einem schlechten Gewissen geplagt.

Ganz direkt wendet Schwarzenegger sich dann an die russischen Soldaten, die gerade in der Ukraine kämpfen: "Ihr kennt die Wahrheit. Ihr habt sie mit euren eigenen Augen gesehen." Und er fügt hinzu: "Ich will nicht, dass ihr zerbrecht wie mein Vater. Dieser Krieg ist nicht wie der Kampf, den eure heldenhaften Väter und Großväter kämpften. Es ist ein illegaler Krieg." Ihre Leben würden einem sinnlosen Krieg geopfert, der lediglich den Ehrgeiz der politischen Führung befriedigen solle. Die ganze Welt habe Russland für diesen Angriff verurteilt.

Schwarzenegger spricht auch den russischen Präsidenten Putin persönlich an: "Sie haben den Krieg angefangen, Sie führen den Krieg und Sie können diesen Krieg beenden." Sein Schlusswort gilt allerdings nicht der Kreml-Führung, sondern den Demonstranten, die seit Kriegsbeginn zu Tausenden auf den Straßen Moskaus und St. Petersburgs verhaftet wurden. "Ihr seid meine Helden. Ihr verkörpert das wahre Herz Russlands."

Quelle: ntv.de, mau

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