Besuch im Vatikan Scorsese arbeitet an Film über Jesus
29.05.2023, 21:30 Uhr Artikel anhören
Der Papst und Scorsese trafen im Vatikan zusammen.
(Foto: IMAGO/Independent Photo Agency Int.)
Hollywood-Regisseur Scorcese hat in seinen Filmen schon vielen Persönlichkeiten ein Denkmal gesetzt. Mit seinem möglicherweise nächsten Projekt scheint er ganz weit nach oben zu zielen: Es könnte von Jesus handeln, wie er bei einem Besuch im Vatikan sagt.
Martin Scorsese hat am Wochenende die Konferenz zur Ästhetik katholischer Vorstellungskraft im Vatikan besucht. Der Regisseur, Drehbuchautor und Produzent soll dabei einen Film über Jesus in Aussicht gestellt haben. Wie unter anderem "Variety" berichtet, soll er den Anwesenden erklärt haben: "Ich habe auf den Appell des Papstes an Künstler auf die einzige mir bekannte Weise reagiert: indem ich mir ein Drehbuch für einen Film über Jesus ausgedacht und geschrieben habe." Er sei bereits dabei, mit der Produktion zu beginnen, fügte der Regisseur an und deutete damit an, dass es sich um seinen nächsten Film handeln könnte.
Die Konferenz wurde von der Jesuiten-Zeitschrift La Civiltà Cattolica und der Georgetown University organisiert. Papst Franziskus soll den Teilnehmenden begegnet sein, so auch Scorsese, der mit Ehefrau Helen Morris und Tochter Francesca den Vatikan besuchte, wie Antonio Spadaro, Herausgeber der religiösen Zeitschrift, in einem Tweet erklärte.
Der gebürtige New Yorker Martin Scorsese wollte eigentlich Priester werden, was nach seinem Ausschluss aus der Jesuitenschule aber nicht klappte. 1960 schrieb er sich stattdessen für ein Studium der Filmkunst an der New York University ein und ebnete damit den Weg Richtung Hollywood. Bis heute gilt er als gläubiger Katholik. Sein neu angekündigter Film über Jesus wäre für den Regisseur nicht das erste Projekt über Religion und Jesus. "Die letzte Versuchung Christi" aus dem Jahr 1988 rief dabei unter konservativen Christen wütende Proteste hervor.
Papst Franziskus hatte anlässlich des Pfingstfestes den Zustand der Gesellschaft. "In der heutigen Welt gibt es so viel Unfrieden, so große Spaltungen. Wir sind alle miteinander vernetzt und doch voneinander getrennt, betäubt von der Gleichgültigkeit, unterdrückt von der Einsamkeit", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Sonntag im Petersdom. "So viele Kriege, so viele Konflikte: Es scheint unglaublich, was der Mensch Böses tun kann!" Darüber hätte er sich mit dem Regisseur von Gangsterfilmen wie "Good Fellas", "Casino" oder "Departed" sicher bestens austauschen können.
Quelle: ntv.de, vpe/spot/dpa