Wegen Plagiatsvorwurf Shakira singt dem Richter was vor
28.03.2019, 14:08 Uhr
Shakira war beim Gerichtstermin augenscheinlich guter Dinge. Sie ist sich eigener Aussage nach keiner Schuld bewusst.
(Foto: imago images / Agencia EFE)
Sängerin Shakira steht gerade in Madrid vor Gericht, weil sie bei einem ihrer Hits den Refrain geklaut haben soll. Um zu beweisen, dass es nicht so ist, fängt die Kolumbianerin im Gerichtssaal plötzlich zu singen an.
In Madrid muss sich Shakira wegen eines Plagiatsvorwurfs vor Gericht verantworten. Ein kubanischer Musiker namens Livam behauptet, sie habe den Refrain von "La Bicicleta" bei seinem Song "Te Quiero Tanto" gestohlen. Die Kolumbianerin streitet das ab.
Um ihrer Aussage mehr Gewicht zu verleihen, hat die 42-Jährige im Gerichtssaal nun plötzlich zu singen angefangen, wie die spanische Zeitung "El País" berichtet. "Die beiden Stile sind in keiner Weise vergleichbar. (…) Das andere Lied ist eine Salsa, hier ebenso wie in China. Unser Stück ist ein Vallenato", soll sie gesagt haben, ehe sie das Lied anstimmte. Ein Vallenato ist ein kolumbianischer Musikstil.
Nicht der erste Vorwurf
Laut "El País" wirkte das Ganze plötzlich wie eine Konzertprobe und nicht mehr wie eine Gerichtsverhandlung. "Ich bin in den 30 Jahren meiner Karriere noch nie wegen Plagiats verurteilt worden", sagte Shakira außerdem. Was nur bedingt stimmt, denn 2014 hat ein Richter ihren Hit "Loca" als das Plagiat eines dominikanischen Songs eingestuft. Ein anderes US-Gericht machte das Urteil allerdings im nächsten Jahr wieder rückgängig.
"La Bicicleta" stammt aus dem Jahr 2016 und entstand gemeinsam mit dem ebenfalls kolumbianischen Sänger Carlos Vives. Bei Youtube hat das Video mehr als eine Milliarde Aufrufe, und vor allem in spanischsprachigen Ländern war der Song ein großer Erfolg. Bei den Latin Grammys im November 2016 wurde die Nummer als "Bestes Lied" und als "Beste Platte" ausgezeichnet.
Die Klage wegen des Plagiats ist nicht das einzige juristische Problem, dem sich Shakira gerade gegenübersieht. Sie wird auch beschuldigt, zwischen 2012 und 2014 Steuern in Höhe von 14,5 Millionen Euro hinterzogen zu haben. Für 2011 musste sie bereits einen Millionenbetrag nachzahlen. In der Steuerangelegenheit wird Shakira im Juni wieder vor Gericht erscheinen müssen. Singen wird sie ihre Aussage dann vermutlich nicht.
Quelle: ntv.de, nan/dpa