Silberner Bär für die DDR "Solo Sunny"-Star Renate Krößner ist tot
26.05.2020, 15:42 Uhr
Der Film "Solo Sunny" machte Krößner zum Star.
(Foto: imago images/Michael Handelmann)
Der Film "Solo Sunny" triumphiert 1980 bei der Berlinale. Als Sunny gewann Renate Krößner den Darstellerpreis. Wenig später geht sie in den Westen. Nun ist sie im Alter von 75 Jahren gestorben.
Die Schauspielerin Renate Krößner ist tot. "Meine Ehefrau ist am Montag nach einer kurzen, schweren Krankheit verstorben", sagte der Schauspieler Bernd Stegemann der "Bild"-Zeitung. Krößner wurde 75 Jahre alt.
Die 1945 in Osterode im Harz geborene Künstlerin hatte nach dem Abschluss an der Staatlichen Schauspielschule Berlin zunächst an Bühnen in Parchim, Stendal, Senftenberg und Brandenburg an der Havel gearbeitet. Größere Bekanntheit erlangte sie 1980 als Hauptdarstellerin des DDR-Films "Solo Sunny" von Konrad Wolf. Als Ingrid "Sunny" Sommer spielte sie eine aufstrebende Jazz-Sängerin, die an den Widerständen einer von Männern dominierten Gesellschaft scheitert. Dafür erhielt sie im selben Jahr den Silbernen Bären der Berlinale als beste Darstellerin.
Da der Film der DDR-Kulturbürokratie missfiel, bekam Krößner lange Zeit keine Rollen mehr. So stellte sie 1983 einen Ausreiseantrag und reiste 1985 mit ihrem Sohn und ihrem Lebensgefährten Stegemann nach West-Berlin. Im Westen konnte sie ihre Karriere fortsetzen und spielte unter anderem an Bühnen in Basel, am Residenztheater München und an der Berliner Schaubühne.
Auch trat sie in Fernsehrollen auf, unter anderem im "Tatort" und Serien wie "Liebling Kreuzberg", "Stubbe - von Fall zu Fall" neben Wolfgang Stumph und in "Einmal Bulle, immer Bulle". Zu den Kinorollen gehörten Auftritte unter anderem Auftritte in "Helden wie wir" und "Alles auf Zucker".
Quelle: ntv.de, jwu/AFP/dpa