Ermittelt wird weiter Strafverfahren gegen Alec Baldwin eingestellt
22.04.2023, 00:33 Uhr Artikel anhören
Baldwin war wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. Er hat die Vorwürfe stets von sich gewiesen.
(Foto: IMAGO/Everett Collection)
Jetzt ist es amtlich: Die Staatsanwaltschaft lässt ihre Anklage gegen Alec Baldwin wegen der tödlichen Schüsse an einem Filmset fallen. Ganz aus dem Schneider ist der Hollywood-Star nicht. Ermittler wollen aber erst einmal weitere Untersuchungen anstellen.
Die Anklage gegen Hollywoodstar Alec Baldwin wegen des tödlichen Schusses auf eine Kamerafrau bei einem Westerndreh ist offiziell fallengelassen worden. Die Staatsanwaltschaft hat eine entsprechende Erklärung beim zuständigen Gericht in Santa Fe im Bundesstaat New Mexico eingereicht. Die Staatsanwälte Kari Morrissey und Jason Lewis betonten zugleich, die Ermittlungen seien noch "aktiv" und würden andauern.
Baldwin war im Januar wegen fahrlässiger Tötung angeklagt worden. Der Schauspieler hatte die 42-jährige Kamerafrau Halyna Hutchins im Oktober 2021 bei einer Drehprobe für den Low-Budget-Western "Rust" versehentlich mit einem Revolver erschossen. Der Colt .45 war mit einer echten Kugel geladen worden; wie das geschehen konnte, ist noch unklar.
Neue Fakten aufgetaucht
Am Donnerstag erfolgte dann eine überraschende Kehrtwende in dem Fall: Die Staatsanwaltschaft bestätigte Angaben von Baldwins Anwälten, wonach die Anklage fallengelassen wird. Die Strafverfolger erklärten zur Begründung, in den vergangenen Tagen seien "neue Fakten aufgetaucht, die weitere Untersuchungen und forensische Analysen erfordern" würden. "Diese Entscheidung spricht Herrn Baldwin nicht von strafrechtlicher Schuld frei", betonte die Staatsanwaltschaft, eine neue Anklage sei möglich.
Laut der "Los Angeles Times" geht es bei den neuen Erkenntnissen der Ermittler um den Colt .45, mit dem der tödliche Schuss abgegeben wurde. Der Revolver war demnach vor der Lieferung an das Filmset verändert worden, was das Risiko einer irrtümlichen Schussabgabe erhöhte.
Baldwin hat seit dem tödlichen Schuss jegliche Schuld von sich gewiesen. Der 65-Jährige beteuert, er habe nicht wissen können, dass sich scharfe Munition in dem Colt befand. Außerdem habe er den Abzug nicht betätigt. Die Anklage gegen die Waffenmeisterin am Set, Hannah Gutierrez-Reed, wegen fahrlässiger Tötung wurde bislang aufrechterhalten.
Derweil wurden die Dreharbeiten zu "Rust" diese Woche wieder aufgenommen. Der Drehort wurde von New Mexico in den Bundesstaat Montana verlegt.
Quelle: ntv.de, ino/AFP