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"Er hat es verdient" Student nach Eierwurf auf Charles verurteilt

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Patrick Thelwell bei seiner Festnahme.

Patrick Thelwell bei seiner Festnahme.

(Foto: picture alliance / empics)

Im November wurde König Charles das Ziel von Eierwürfen. Zwar verfehlten die Eier ihr Ziel, dennoch verurteilt ein Gericht den Werfer zu gemeinnütziger Arbeit und einer Geldstrafe. Der bekennende Klimaaktivist plädierte auf "nicht schuldig".

Mindestens fünf Eier warf der damalige Student Patrick Thelwell am 9. November in der nordenglischen Stadt York auf König Charles III. Alle Eier verfehlten knapp ihr Ziel und dennoch hat die Aktion jetzt ein Nachspiel gefunden. Ein Gericht verurteilte den Werfer nun wegen "bedrohlichen Verhaltens" zu 100 Stunden gemeinnütziger Arbeit und einer Strafe von etwa 130 Euro. Außerdem muss er die Kosten des Verfahrens übernehmen, weitere rund 700 Euro. Das meldet unter anderem die BBC auf ihrer Webseite.

Der Ex-Student, der sich vor Gericht selbst verteidigte, gab seine Tat zwar zu, plädierte aber dennoch auf "nicht schuldig". In seinen Augen sei die Anwendung eine Art von "gerechtfertigter Gewalt" gewesen. Das Gericht folgte dieser Auffassung nicht. Richter Paul Goldspring stellte fest, dass Thelwell den Monarchen zu der Annahme veranlasst habe, dass eine "unmittelbare, unrechtmäßige Gewalt gegen ihn angewendet werden würde". Das sei strafbar und müsse geahndet werden.

"Gerechtigkeit für die Opfer des Kolonialismus"

Die Staatsanwaltschaft beschuldigte den auch als Klimaaktivisten bekannten Studenten zuvor, dass er den König überdies auch beleidigt habe. Bei der Festnahme von Thelwell zeichneten die Body-Cam-Aufnahmen der Polizeibeamten dessen Rechtfertigungen auf: "Ich habe ein Ei auf ihn geworfen, weil er (König Charles III., Anm. d. Red.) das verdient hat. Das ist die einzige Gerechtigkeit, die die Opfer des Kolonialismus bekommen werden." Großbritannien sei auf dem Blut von Sklaven erbaut worden, Charles sei deswegen nicht sein König, rief der 23-Jährige.

Im Januar war bereits ein 21-Jähriger zu einer Geldstrafe von 100 Pfund (rund 112 Euro) verurteilt worden, weil er im Dezember in Luton nördlich von London ein Ei in Richtung des Königs geworfen hatte.

Der 74-jährige König Charles III. ist weniger beliebt als seine Mutter Elizabeth II., deren Nachfolge er im September nach deren Tod angetreten hatte. Er wird am 6. Mai in der Westminster Abbey in London gekrönt.

Quelle: ntv.de, mau/spot

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