Unterhaltung

Massenpanik auf Musikfestival Teenager unter den acht Toten in Houston

Ein Rettungswagen bahnt sich den Weg durch die Masse der Konzertbesucher.

Ein Rettungswagen bahnt sich den Weg durch die Masse der Konzertbesucher.

(Foto: TWITTER @ONACASELLA via REUTERS)

Während des Auftritts eines Rappers kommt es auf einem Musikfestival in den USA zu einer Massenpanik. Acht Menschen sterben, darunter auch Jugendliche. Augenzeugen berichten, dass sich die Konzertbesucher nur durch Springen davor retten konnten, niedergetrampelt zu werden.

Unter den bei einer Massenpanik bei einem Musikfestival in den USA getöteten acht Menschen sind auch zwei Jugendliche. Sie seien 14 und 16 Jahre alt gewesen, gab der Bürgermeister von Houston, Sylvester Turner, bekannt. Es gebe viele offene Fragen, wie es zu dem Unglück kommen konnte, sagte Turner. Die Polizei im US-Bundesstaat Texas hat strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet, an den Ermittlungen sind Beamte aus dem Mord- und dem Drogendezernat beteiligt.

Das Unglück ereignete sich am Freitagabend (Ortszeit) beim Astroworld-Festival in Houston im Bundesstaat Texas. Etwa 50.000 Menschen waren zu dem Festival gekommen, das den Veranstaltern zufolge ausverkauft war. Nach der Massenpanik waren 25 Konzertbesucher in Krankenhäuser gebracht worden.

Während des Auftritts des US-Rappers Travis Scott kam es vor der Bühne zu einem starken Gedränge, dann brach Panik aus, als Leute ohnmächtig wurden. Hunderte Menschen mussten in einem Feldhospital am Festivalgelände behandelt werden.

Scott äußerte sich auf Twitter zu dem Unglück. "In bin völlig am Boden zerstört, von dem was letzte Nacht passiert ist", schrieb der 29-jährige Rapper. Er werde für die Betroffenen und deren Angehörige beten. Die Polizei in Houston habe seine volle Unterstützung, den "tragischen Verlust von Leben" aufzuklären.

Bei dem Festival sollten laut Veranstalter auch Künstler wie Earth, Wind & Fire, SZA und Bad Bunny auftreten. Bezirksrichterin Lina Hidalgo hob hervor, dass viele der Betroffenen sehr jung gewesen seien, einige erst zehn Jahre alt. Sie sprach von einer "schrecklichen Tragödie". Die Behörden richteten eine Anlaufstelle ein, an die sich Angehörige auf der Suche nach Vermissten wenden können.

Augenzeuge: "Wenn man nicht gesprungen ist, ist man gefallen"

Konzertbesucher Stephen Gutierrez aus New York sagte dem Lokalsender KHOU 11: "Ich war Zeuge, wie jemand bewusstlos war. (...) Seine Freunde versuchten, ihn da rauszuholen, aber die Leute kümmerten sich nicht genug, um einen Weg freizumachen." Augenzeuge Angel Colon aus Orlando im US-Bundesstaat Florida sagte dem Sender: "Vorne wurde viel gesprungen. Wenn man nicht gesprungen ist, ist man gefallen und wurde niedergetrampelt."

Videos zeigten, wie Sanitäter bewusstlose Fans mitten im Publikum wiederbelebten, während das Konzert weiterging. Nach Angaben der Behörden wurden im Laufe des Veranstaltungstages insgesamt mehr als 300 Menschen verletzt, dazu zählten auch kleinere Schürfwunden und Prellungen.

Das auf zwei Tage angelegte Festival war dem Sender CNN zufolge von Scott organisiert worden. Houston ist die Heimatstadt des 29-jährigen auch als La Flame und Cactus Jack bekannten Rappers. Er wurde dort 1992 als Jacques Webster Jr geboren.

Die Tragödie erinnert an das Schicksal von 21 Menschen bei der Duisburger Loveparade, die 2010 im Gedränge zu Tode gedrückt wurden. Auf dem dänischen Roskilde-Festival starben bei einem Konzert der US-Rockband Pearl Jam im Sommer 2000 neun Menschen vor der Bühne. Sie wurden durch die von hinten drückende Menge zu Fall gebracht und totgetrampelt.

Quelle: ntv.de, mpe/dpa/AFP

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