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Gast bei Konzert in Georgien The Killers für russischen Drummer ausgebuht

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The-Killers-Sänger Brandon Flowers bei einer Show in Las Vegas.

The-Killers-Sänger Brandon Flowers bei einer Show in Las Vegas.

(Foto: imago images/Justin Ng/Retna/Pho)

Bei einem Konzert in Georgien holen The Killers einen Fan auf die Bühne. Eigentlich wollen sie damit ein Zeichen der Versöhnung setzen, doch das geht gehörig schief. Der Mann, der die Drums übernehmen soll, stammt nämlich aus Russland, und das kommt bei den übrigen Fans in Tiflis nicht gut an.

Bei The Killers hat es Tradition, einen Gast aus dem Publikum auf die Bühne zu holen und ihn zum Teil der Show zu machen. So geschehen auch beim gestrigen Gig in der georgischen Hauptstadt Tiflis. Dumm nur, dass es sich bei dem Fan, der sich ans Schlagzeug setzte, um mit den US-Amerikanern zu performen, um einen Mann aus Russland handelte.

Das Verhältnis zwischen Russland und Georgien ist angespannt und hat sich durch den Angriff auf die Ukraine noch weiter verschlechtert. Dementsprechend waren die übrigen Fans in der Halle über diese Wahl wenig begeistert. Auch Brandon Flowers Schlichtungsversuch half da wenig. Der Frontmann erntete für seinen Satz "Wir sind doch alle Schwestern und Brüder, Russen und Georgier" laute Buh-Rufe und Mittelfinger.

Buh-Rufe und Mittelfinger für Flowers

Miriam Nikuradze, Journalistin aus Georgien, berichtet bei X (vormals Twitter), dass das Konzert kurz darauf beendet wurde. "Nach dem Vorfall verließ ein Teil des Publikums aus Protest die Halle, andere buhten, und einigen Konzertbesuchern zufolge verließen The Killers die Bühne, ohne sich von den Zuschauern zu verabschieden." In einem Video sieht man, wie Flowers und Co. unter lautem Pfeifen und eher verhaltenem Applaus tatsächlich kommentarlos verschwinden.

In einem kurze Zeit später veröffentlichten Statement der Band hieß es dann: "Liebe Leute aus Georgien, es war nie unsere Absicht, jemanden zu beleidigen! Wir haben eine lange Tradition darin, Leute einzuladen, um mit uns Schlagzeug zu spielen. Und es schien, dass die meisten auch diesmal damit einverstanden waren, dass die Person heute Abend mit uns auf die Bühne kam. Wir sind uns bewusst, dass eine Bemerkung, die andeuten sollte, dass alle Zuschauer und Fans von The Killers 'Brüder und Schwestern' sind, missverstanden werden konnte. Wir wollten niemanden verärgern und entschuldigen uns dafür. Wir stehen zu euch und hoffen, dass wir bald zurückkehren können."

Im März 2022 hätten The Killers übrigens eine Tour in Russland spielen sollen, sagten diese wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine allerdings ab. Gänzlich unbekannt ist ihnen die Problematik also nicht, doch haben sie die Brisanz des Themas in Georgien offenbar unterschätzt.

Quelle: ntv.de, nan

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