"Es war traumatisierend" Trauriges Schicksal der Bobbi Kristina Brown
26.07.2016, 12:04 Uhr
Bobby Kristina Brown ist seit einem Jahr tot.
(Foto: REUTERS)
Bobbi Kristina Brown lebte ein kurzes, tragisches Leben. Seit einem Jahr ist die Tochter von Whitney Houston nun tot und noch immer sind im Zusammenhang mit ihrem Ableben einige Fragen offen. Diejenigen, die sie am meisten liebten, sind zerstritten.
Am 26. Juli 2015 starb Bobbi Kristina Brown, das einzige Kind von Whitney Houston (1963-2012) und Bobby Brown, im Alter von nur 22 Jahren. Die genauen Todesumstände sind bis heute ungeklärt und erinnern fatal an das Schicksal ihrer berühmten Mutter.
Am 31. Januar 2015 war Bobbi Kristina Brown von ihrem Partner Nick Gordon und einem Freund mit dem Gesicht nach unten leblos in ihrer Badewanne treibend aufgefunden worden. Im Krankenhaus stellten die Ärzte deutlich reduzierte Gehirnfunktionen fest und versetzten Bobbi Kristina in ein künstliches Koma, aus dem sie nie wieder aufwachen sollte.
Laut offiziellem Autopsiebericht starb sie durch eine Kombination aus Ertrinken und Drogeneinfluss. Demnach seien sowohl Marihuana und Alkohol, als auch Sedativa und angstlösende Medikamente sowie Morphin im Spiel gewesen. Ihr Tod sei "sichtlich nicht natürlich" gewesen, aber ob der Tod absichtlich herbeigeführt wurde oder ein Unfall war, ließe sich nicht sagen.
Parallelen zum Tod von Whitney Houston
Für ihren Vater Bobby Brown besteht allerdings kein Zweifel. In einem ausführlichen und emotionalen Gespräch mit der "ABC"-Moderatorin Robin Roberts Anfang Juni erklärte er: "Für mich ist es kein Mysterium. Das was meiner Tochter passiert ist, passierte auch Whitney. Und es war in beiden Fällen nur eine Person anwesend. Ich werde seinen Namen nicht sagen", so Bobby Brown und bezieht sich damit offensichtlich auf Nick Gordon, den angeblichen Adoptivsohn von Whitney Houston und späteren Verlobten von Bobbi Kristina.
Whitney Houston wurde am 11. Februar 2012 ebenfalls mit dem Gesicht nach unten leblos in der Badewanne aufgefunden. Die Obduktion ermittelte Ertrinken als Todesursache. Der langjährige Kokainmissbrauch und eine Herzkrankheit seien laut Ärzten ebenfalls zu berücksichtigen gewesen.
Vom Zieh-Bruder zum Verlobten
Nick Gordon hatte ab dem Alter von 12 Jahren als Ziehsohn Whitney Houstons gelebt - und galt als "Adoptivbruder" Bobbi Kristinas. Als Brown und Gordon 2012 ihre Beziehung öffentlich machten, hagelte es - fälschlicherweise - Inzestvorwürfe. Browns Familie gibt bis heute Gordon die Schuld an ihrer Drogensucht, doch der 26-Jährige besteht darauf, dass sie bereits lange vor seiner Zeit Probleme mit Drogen und anderen Substanzen gehabt hätte. Tatsächlich wurde Bobbi Kristina bereits seit ihren Teenager-Tagen mit Marihuana und auch Kokain in Verbindung gebracht.

2012 hatten Bobbi Kristina Brown und Nick Gordon ihre Beziehung öffentlich gemacht. Sie wollten heiraten, sagt Gordon bis heute.
(Foto: imago/ZUMA Press)
Im April sprach der 26-jährige Gordon mit der "Daily Mail" zum ersten Mal über die letzten Stunden von Bobbi Kristina. Demnach sei er in jener verhängnisvollen Nacht gegen vier Uhr morgens nach Hause gekommen. Er hätte den Eindruck gehabt, Brown hätte getrunken und vielleicht ein bisschen Gras geraucht. Offenbar hatte sie angenommen, er sei mit anderen Frauen um die Häuser gezogen. Sie hätten sich gestritten, dann jedoch wieder versöhnt - so wie das Erwachsene eben täten, im Bett.
Nicht er habe Bobbi Kristina später gefunden, sondern sein Freund Max. Als er nach ihm rief, war Gordon sofort klar, dass etwas nicht stimmte. Er sei sofort in das Zimmer gerannt, auf seine Knie gefallen, habe mit der Herzmassage begonnen und eine Mund-zu-Mund-Beatmung durchgeführt. "Es war traumatisierend", erinnerte sich Gordon.
Radikaler Lebenswandel geplant
Sowohl Gordon als auch ihr Vater Bobby betonen in den Interviews, dass Bobbi Kristina ihr Leben radikal ändern wollte. Laut Brown habe seine Tochter, kurz bevor sie leblos in ihrer Badewanne aufgefunden wurde, geplant, zu ihm nach Los Angeles zu ziehen. 2014 sei seine Tochter auf ihn zugekommen - in diesem Jahr hätten sie am Vatertag eine emotionale Wiedervereinigung gefeiert. "Das war ein besonderer Tag", erinnerte er sich. Doch zwei Tage bevor der Umzug hätte stattfinden sollen, sei die damals 21-Jährige in ihrem Haus in Georgia bewusstlos aufgefunden worden. Bobby Brown ist sich sicher: "Wenn ich diese zwei Tage zurückhaben könnte, würde meine Tochter noch leben."
"Wir wollten clean werden, uns niederlassen, heiraten und Kinder kriegen", erklärte dagegen Gordon. Welche Zukunftspläne Bobbi Kristina vor ihrem Tod auch immer hegte, wird wohl ebenso im Dunkeln bleiben wie die ganze Wahrheit über ihren mysteriösen Tod.
Quelle: ntv.de, ame/spot